Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek.

Kolaczek, Johannes.

Date:: 1877

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Credit: Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek. Source: Wellcome Collection.

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aber die Stromabalken in ihrer eigenthümlichen Verbreitung durch die Gefässanlage bedingt, so müssen auch die Zellen, welche oft die Balken bilden, in einer innigen Beziehung zu den Gefässen stehen. Das jüngste Product der Neubildung mögen die aus rundlichen Zellen zusammengesetzten Stränge sein, ein älteres schon die aus Spindel¬ zellen gebildeten oder die hyalinen, deren äusserer Contour allein mit Zellen umsäumt ist. Wie aus der Besprechung der vorhergehen¬ den Geschwulstfälle ersichtlich sein wird, erscheint uns nämlich die hyaline Substanz als ein Degenerationsproduct der Zellen, wofür auch die in diesem Tumor enthaltenen aus Spindelzellen und hyaliner Masse zugleich bestehenden Kugeln sprechen. Später mag diese homogene Substanz, wie das auch Billroth annahm, sich spalten und zu fasrigem Bindegewebe werden. Förster beobachtete mehrere wohl als Angio-Sarkome zu deu¬ tende Geschwülste, von denen wir den ersten unter dem Namen eines „ Schleimcancroids oder Cancroids mit hyalinen Kugeln und Kolben“ im Atlas d. mikr.-pathol. Anat. 1859. Taf. XXX. S. 47 be¬ schrieben finden. Es hatte sich eine Geschwulst angeblich zuerst in der Highmorshöhle gebildet, war nach der Nase und weiterhin in die Keilbeinhöhle und nach Perforation ihrer Decke bis zum Vorderhorne des linken Seiten¬ ventrikels gedrungen. Zerstreute Knötchen fanden sieh ausserdem in der linken Hälfte des Atlas, auf und in der Lunge und Pleura. Das Gerüst des Tumors bestand aus einem gefässhaltigen Fasergerüst das nach allen Seiten kolbige Auswüchse und mit Capillarschlingen versehene Papillen trieb. Die meisten dieser kleineren Gefässe waren von einer mit stern-, spindel-, oder kugelförmigen Zellen durchsetzten homogen schleimigen Substanz umhüllt, die wieder in einer scharf con- tourirten, strueturlosen, faltigen Membran steckte. Ausserdem zeigten manche Gefässe aneurysmatische Ausbuchtungen, deren Stiel sich allmählich bis zur Abschnürung verdünnte, so dass bluthaltige, von einer Schleimzone begrenzte Kugeln entstanden. Doch fanden sich daneben sterile, scharf- oder sogar doppelcontourirte Schleimkugeln, andere wieder enthielten i dieselben Zellen, wie die Schleimscheiden der Capillaren. Aehnlich beschaffen waren auch viele Kolben. Alle Sprossen, ob gefässhaltig oder nicht, hatten einen Ueberzug von kleinen platten polygonalen Zellen. Dieselben Zellen bildeten auch in dichtgedrängten, runden, eylindrischen traubigen oder Knospen treibenden Haufen die Füllungsmasse der Maschen i des Gerüstes. Nicht selten lagen inmitten derselben aus concentrisch geschichteten Plattenzellen zusammengesetzte Kugeln, ähnlich den Krebs¬ perlen. — Die secundären Knötchen in der Pleura und den Lungen, erstere in Form platter Wachstropfen und kleinster, weisser Pünktchen, ) letztere bis zur Grösse eines Taubeneies zeigten im Allgemeinen dieselbe : Structur, die kleinsten und jüngsten aber keine Spur der hyalinen Gebilde, I sondern bestanden nur aus einem alveolaren fibrösen Stroma, in dessen