Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek.

Kolaczek, Johannes.

Date:: 1877

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Credit: Ueber das Angio-Sarcom ... / von Johannes Kolaczek. Source: Wellcome Collection.

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mikroskopische Studium der Geschwülste im Allgemeinen noch rela¬ tiv jungen Datums. Trotzdem leiden sie aber an demselben Dunkel wie überhaupt die Anfänge aller Dinge, weshalb wir sie nur mit einem etwas fraglichen Rechte den Angio-Sarkomen beizählen dürfen. So wären hier zuerst He nie’s Siphonoma (Zeitschr. f. ration. Med. Bd. 3. S. 130) anzuführen, zumal He nie selbst geneigt ist, die merkwürdigen Gebilde der Geschwulst, die Röhren und Schläuche von den Blutgefässen abzuleiten, ohne jedoch stricte Beweise dafür zu bringen. Es war eine ausgedehnte Geschwulst am Mesenterium von meist harter, fasriger, weisser, zum Theil aber auch von weicher, dunkelrother Be¬ schaffenheit. Während der härtere Abschnitt aus parallel oder netzförmig angeordneten Faserzügen bestand und dazwischen Zellenaggregate enthielt, war der weiche aus lauter mit einer feinkörnigen Masse gefüllten Schläuchen zusammengesetzt. Die schmälsten Schläuche waren gradlinig, mit spär¬ lichen Anastomosen versehen; die breiteren zeigten einen Belag von concentrisch angeordneten Spindelzellen und ebenfalls nur selten gablige Theilungen. Zwischen den Röhren lagen in dichten, unregelmässigen Haufen denselben fest adhärente Körner von rundlicher oder eckiger Form und zuweilen mit einem Kerne versehen. Einzeln erschienen sie gelb, in Masse gelbroth; die kleinern waren von den Körperchen des Inhalts der Röhren nicht zu unterscheiden. Einige Kügelchen glichen geronnenem Nervenmark. Wenn schon Heule selbst über die Entwickelung der Neubil¬ dung nicht ins Klare kommen konnte, sondern einmal durch die Röhrengebilde im Verein mit ihrem zum Theil myelinartigen Inhalte sich zu dem Ausspruche verleiten liess, dass hier vielleicht eine Ge- 9 schwulst vorliege, die mehr als alle bisher bekannten die Benennung Markschwamm verdiene, bald darauf aber wieder eine Aehnlichkeit der Röhren mit den Capillargefässen zulässt, so möchte es scheinen, dass wir mindestens in einer nicht weniger schwierigen Lage diesem Siphonom gegenüber uns befinden werden. Doch dem ist nicht so. i Hält man sich nämlich an den offenbar jüngeren Abschnitt des Tu¬ mors von dunkelrothem, geronnenem Blute ähnlichem Aussehen, wie er stellenweise in dicker Lage die Oberfläche des entarteten Netzes bedeckte, von Henle anfänglich nur als Blutcoagulum aufgefasst und erst nach Erhärtung des Präparates in Weingeist in seinem wahren Charakter erkannt worden ist, so spricht schon die makro¬ skopische Betrachtung für einen ausserordentlichen Blutreichthum n des Gewebes. Wenn aber Henle nach Erhärtung des Tumors in ti diesen Partien kein deutliches Blut mehr findet, sondern die rothe Färbung Körnchenhaufen von ganz unbestimmtem Charakter, die hauptsächlich zwischen den Röhren liegen, zuschreibt, so liegt wohl