Zur Lehre vom Herzen : Gratulationsschrift, der medicinisch-chirurgischen Gesellschaft des Kantons Zürich an ihrem fünfzigjährigen Stiftungsfeste den 7. Mai 1860 überreicht / von Hans Locher.

  • Locher, Hans, 1824-1873.
Date:
1860
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Credit: Zur Lehre vom Herzen : Gratulationsschrift, der medicinisch-chirurgischen Gesellschaft des Kantons Zürich an ihrem fünfzigjährigen Stiftungsfeste den 7. Mai 1860 überreicht / von Hans Locher. Source: Wellcome Collection.

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    den Termin nicht angeben, wann jene äusserlich appli- cii-te Kälte oder Hitze endlich doch auch diess schlechten Wärmeleiter, Haare, Knochen, Diploe, wieder Knochen n. s. f. durchdrungen und ihren Einfluss an der Quecksil- bersäule bemerklich gemacht haben werden. Wir hatten die Anregung zu diesen Versuchen kei- neswegs aus dem Gegenstande geschöpft, der uns hier zu- nächst vorliegt, sondern es hatten uns die Gehirnkrank- heiten den ersten Anlass dazu geboten. Es war uns näm- lich gleich sehr von theoretischem Interesse, wie prakti- schem Werthe, möglichst darüber ins Reine zu kommen, ob sich die Wirkung von Eisblasen, die wir in Fällen von Meningitis u. dgl. auf den Kopf zu legen pflegen, wohl bis ins Innere des Kraniums und in das Gehirn selber fortpflanze. Wir haben uns von dem Gegentheile überzeu- gen müssen; haben weiterhin gefunden, dass keine Rede davon ist, dass auf den Thorax oder das Abdomen appli- cirte Kälte oder Wärme die Temperatur der innern Räume und Organe wesentlich erniedrige oder steigere. Wir an- erkennen zwar vollständig, mit welcher Behutsamkeit man Resultate, die am todten Körper gewonnen worden, auf den lebenden Körper übertragen soll. In unserm Fall hatten wir bloss an der Leiche experimentirt, und es möchte daher immerhin noch als offnes Problem betrach- tet werden, ob gleichwohl nicht im lebenden Organismus unter den geschilderten Verhältnissen eine Temperatur- einwirkung nach innen statt finde. Für unsere Person möchten wir aber auch das verneinen. Es handelt sich bei dieser Frage um eine so einfache und bestimmte phy- sikalische Erscheinung, dass sich solche im lebenden Kör- per schwerlich wesentlich anders gestalten wird, als im Kadaver. Im Gegentheil halten wir eine Modificii-ung der Temperatur des Körpers durch lokale äussere Applikatio- nen noch für weit unwahrscheinlicher beim lebenden, als beim todten Menschen. Ob wir Eis auf den Scheitel, Ka-