Beiträge zur Klinik der Rückenmarks- und Wirbeltumoren / von Hermann Schlesinger.

  • Schlesinger, Hermann, 1866-1934.
Date:
1898
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Credit: Beiträge zur Klinik der Rückenmarks- und Wirbeltumoren / von Hermann Schlesinger. Source: Wellcome Collection.

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    obachtet. Eine coiicentrische Schichtung des Tuberkels gehnif;t luit- uuter zur Beobachtung. Sie dürfte mit der scliubweisen Ent\\ick(-hnig kleiner Tuberkelknoten an der Peripherie des Neoplasmas im Zusammen- hange stehen (Obolonsky-Chiaeij. Das Rückenmark erscheint zumeist auf dem Querschnitte wesentlich difform und zwar wechselt die Gestalt desselben, resp. das Aussehen des Querschnittes sehr erheblich. Mikroskopisch stellten sich die Veränderungen folß-endennassen dar: Das Cen- trum des Tuberkels von einer mehr homogenen, verkäsenden, bröckligen Jlasse erfüllt, völliger Gefässmangel im Centrum, gegen die Periijherie zu tauchen immer mehr sehr erheblich erweiterte Gefässe mit stark infiltrirten und verdickten Wandungen auf. Um die Gefässe herum haben sich kleinzellige Infiltrate entwickelt und finden sich meist reichlich vielkernige Eiesenzellen und Tuberkelbacillen. Kleinere, opake Herde sieht man des öfteren an der Peripherie des Tumors. Die umliegende Eücken- markssubstanz zumeist erweicht. Je nach dem Ausgangspunkte kann das Quer- schnittsbild des Rückenmarkes einen verschiedeneu Anblick gewähren. Das eiuemal entwickelt sich der Tuberkel aus der weissen Substanz und ruft dann bei über- wiegendem Befallensein einer Rückeumarkshälfte einen ausserordentlichen Grössen- uuterschied zwischen beiden Seiten hervor. Die eine Hälfte kann doppelt so volu- minös werden wie die gesunde Seite; ein anderesmal beginnt das AVachsthum des Tuberkels in der grauen Substanz des Eückeumarkes und ruft dann die weitere Avisbreitung der Geschwulst eine gleichförmige Grössenzunahme beider Hälfteu her- vor. In Fällen mit überwiegendem Betroffenseiu einer Hälfte bleibt die andere nicht frei, sie ist comprimirt, zum Theil auch wesentlich deforrairt. Ist der Tuberkel umfangreicher, so kann nahezu der ganze Querschnitt von einer verkäsenden Partie eingenommen sein und finden sich dann nur an den Eandabschnitten dürftige Reste der weissen. Substanz vor, wie ich dirs anrli selbst in mehreren Fällen gesehen habe. Jedoch können noch inmitten der tiiln ivuliisru Neu- bildungnackte Achsenoylinderhindurihziiliiii, wiihrend die Markscheiden zerstört sind (L. Müller). \'erfolgt man das Auftreten des Tumors serienweise, so sieht man zumeist gleich bei Beginn eine mächtige, rasch zunehmende Ausbreitung der GeschwiiUr nml ilimsi. - j^ ziemlich plötzlches Abklingen der Gesc 11 w 111 ~ i i 11 li 111 ;i i i i ii i .'j (Figur 5). Das Fortschreiten des \\';irlistliiiiiis scluiiu ./ auf verschiedenen Wegen möglich zu sein. Mitunter / sieht man die Blutgefässe in nächster Umgebung der Geschwulst infiltrirt, ihre Scheiden mit Rundzellen an- gefüllt, um die Gefässe herum auch hie und da eiue stärkere Anhäufung von Zellen. Es schreitet dann die Geschwulst entlang den Blutgefässen und L.ymph- bahnen fort. Daneben scheint es seltenere Moden der Figur 5. Weiteryerbi-eitung zu geben. So hat Oboloksky einen Eückenmarksquerschnitt un- Fa 1 mitgetheilt bei^ dem an der Grenze des Dorsa - mittelbar unterhalb de.s und Lumbaimarkes ein käsiger Tuberkel sich befand, Tuberkels der central erweicht war. Der Centralcanal war er- Eio-ene Beobachtuno- weitert. Ober- und unterhalb des Tuberkels wucherten '^ ''' vom Ependj'm leichte Excrescenzen in den Central- canal ; in einzelnen waren deutliche Miliartuberkel mit vielen Eiesenzellen und einem Hofe kleinzelliger Infiltration vorhanden. Diese kleinen Tuberkel waren durch längere Strecken vollkommen normalen Rückenmarkes von den Conglomeraltuberkeln ge- schieden. Es scheint, dass in diesem Falle, wie Obolonsky annimmt, die Weiter- verbreitung durch die präexistente Hydromyelie begünstigt wurde. Die primäre Inf eetion des Rückenmarkes dürfte auf zweierlei '\^'eise erfolgen: entweder auf dem Wege der Blutbahn oder durch directe Propagation A^on den Meningen aus. Wenn mau sich den ei'steren Modus vor Augen hält, wird man vielleicht die Erklärung hiefür finden, dass der Tuberkel des öfteren in der grauen Substanz zuerst beginnt und sie dann auch beim Wachsthum ^vorzugsweise Ijefällt. Die Substantia grisea ist so blutgefässreich, in ihr endigen diejenigen Arterien in grösserer Zahl, in welche Embolien leichter erfolgen, wie dies durch Experimente bekannt ist, dass A^on vornherein