Handbuch der Eingeweidelehre des Menschen / von J. Henle.

Henle, Jacob, 1809-1885.

Date:: 1873

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Credit: Handbuch der Eingeweidelehre des Menschen / von J. Henle. Source: Wellcome Collection.

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Linie, die ganz unter dem Nagelwall versteckt ist, den Daumen ausgenom- men, an welchem sie mit ihrem mittleren Theile über den Rand des Nagel- walles vorspringt. Die Wälle sind 0,lmm hoch, 0,02mm breit; sie haben eine breite Basis und einen zugeschärften freien Rand, oder eine schmale Basis und verdickten Rand; sie sind durch Furchen von einander geschieden, deren Breite in der Regel das Doppelte der Breite der Wälle beträgt (Fig. 24). Fig. 23. Horizontaldurchschnitt durch den (bei herabhängender Hand) obersten Theil des Nagelfalzes. Die Schleimschichte des Nagels schliesst Querdurchschnitte der Papillen ein. Die Wälle, deren 50 bis 90 auf die Breite eines Nagelbettes kommen, könnte man als zusammengeflossene Längsreihen von Gefässpapillen betrachten, da sie, wie man an Flächenschnitten (Fig. 25) sieht, in Abständen von je 0,lmm abwechselnd breiter und schmaler sind und an den breiteren Stellen aufstei- gende Grefässschlingen enthalten, sich auch gegen die Fingerspitze wieder in einzelne Papillen und Papillengruppen auflösen. Die Gefässe dieser Wälle sind zahlreicher und weiter, als die der vereinzelten Papillen der eigentlichen Matrix des Nagels; deshalb schimmert die Cutis mit intensiverem Roth durch den Körper des Nagels, als durch die Wurzel desselben, wie man am Dau- men auch bei unversehrtem Nagelwalle sieht. Die ausserhalb des Falzes gelegene blasse Region des Daumennagels ist die sogenannte Lanula. Wie sich die Nerven, die in zahlreichen und starken Stämmchen die Cutis des Nagelbettes durchziehen, gegen die Papillen und Wälle verhalten, ist nicht bekannt. Die tiefste oder jüngste Schichte der Nagelsubstanz besteht aus densel- ben Elementen, wie die tiefste Epidermisschichte, aus kleinen, dicht anein- ander gelagerten und von undeutlich gesonderten Zellenwänden umgebenen schliessende Membran. Mit diesen regelmässigen und nur falsch gedeuteten Gebilden hat V i r c h o w pathologische Erzeugnisse zusammengeworfen , Hypertrophien der Nagelsub- stanz , welche im vorderen Theile des Nagelbettes, fast ausschliesslich an den Zehennägeln und am häufigsten unter dem seitlichen Falz derselben vorkommen und sich, gleich den Hühneraugen, weil ein Druck sie nach aussen zu wachsen hindert, in die Cutis des Nagel- bettes einsenken.