Klinische Studien über die Behandlung des Abdominaltyphus mittelst des kalten Wassers : nach dem Material der medicinischen Abtheilung des Akademischen Hospitals zu Kiel / von Theodor Jurgensen.

Date:
1866
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Credit: Klinische Studien über die Behandlung des Abdominaltyphus mittelst des kalten Wassers : nach dem Material der medicinischen Abtheilung des Akademischen Hospitals zu Kiel / von Theodor Jurgensen. Source: Wellcome Collection.

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    - _ “• »'’*) ** ooiiucri. — uas Kalte liaci st lein in jenen lagen, wie es auch heute noch geschieht, als ul- timum refugium betrachtet worden zu sein. So ist wol die Anwendung desselben bei der Iiundswuth aufzufassen. Wenn alle Weisheit nm missen wir. In ihrer Weise epochemachend wurde die Schrift Floyer’s,**) deren Dedication von 1702 ist. Nach der Weise des Zeitalters wird zunächst aus heiligen und profanen Schriftstellern zusammen gesucht, was sie für die Nützlichkeit des kalten Badens angeführt haben; das hohe Alter desselben, und der consensus gentium sind in dem Plaidoyer nicht übergangen. Die Autorität der Kirche für sich zu gewinnen, lässt sich der Autor keine Mühe verdriessen. ***) Floyer hat selbst die Heilkraft des Wassers erprobt und eigene Bäder herrichten lassen, deren Temperatur er mittelst des Thermo- meters bestimmte. Freilich nicht absolute Grade, sondern nur Dif- *) Cf. den bei Mauthner pag. 204 und wiederholt sonst erwähnten Fall von Willis; Floyer (Variola) pag. 159 des anzufiihrenden Werkes; Hahn (siehe unten) pag. 212. Die in den Acten der Leopoldinischen Akademie von 1696 mitgetheilten Beobachtungen von Unsenius (pag. 55) gehören gleichfalls hier- her; es wird ausdrücklich erwähnt, dass die Kranken heftig gefiebert hätten. **) Die mir vorliegende Ausgabe trägt den Titel: Herrn Job an Floyer’s wieder belebte alte Psychrolusia oder Versuch zu beweisen, dass kaltes Baden gesund und nützlich sei. Aus dem Englischen ins Hochdeutsche übersetzt von Johann Caspar Sommer. Breslau und Leip- zig 1749. ***l Der dritte Brief seines Buchs, an die Canonici der Kathedrale zu Lieht- field gerichtet, hat namentlich diesen Zweck — bei der Taufe — vor Augen. Unter den vielen komischen Argumenten für das kalte Wasser findet sich auch: „ dass alle göttlichen Einsetzungen (Sacramente) soweit ausgebreitete Kraft haben, dass sie sowol den Leibes- als Seelengebrechen helfen.“ Er be- weist, dass gerade die englische Kirche den alten Brauch des vollständigen Eintauchens bei der Taufe am längsten beibehalten habe, und fordert die Geist- lichkeit auf, denselben wieder herzustellen. Nach Floyer ist die Entstehung der Rhachitis dem unterlassenen Eintauchen der Täuflinge zuzuschreiben (pag. 83). Die Behandlung der Rhachitis mittelst kalter Bäder ist damals, wie aus späteren Stellen hervorgeht, vom Volke geübt worden (pag. 138).