Ein Fall von Hemiplegie bedingt durch ein Sarkoma metastaticum cerebri ... / Georg Schlieben.

Schlieben, Georg (Georg Rudolf Albrecht), 1864-

Date:: 1895

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Credit: Ein Fall von Hemiplegie bedingt durch ein Sarkoma metastaticum cerebri ... / Georg Schlieben. Source: Wellcome Collection.

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Gehirnblutung auf embolischem Wege zu Stande, indem aus dem grossen Kreisläufe ein Embolus in einen Ast der Arteria fossae Sylvii hineingeschwemmt wird und denselben ausfüllt und verstopft. Es ist daher Vorbedingung für diese Affection, dass an den Herzklappen oder irgendwo zwischen Herz und Arterien eine Gerinnselbildung statt¬ findet, wie dieselbe z. B. bei einem Herzfehler, einem Aneurysma der Aorta oder auch Carotis communis erfolgen kann. Eine Blutung durch Embolie der Arteria fossae Sylvii ist aber ebenfalls nicht anzunehmen, da das Gefäss- rohr in unserem Balle offenes Lumen zeigte und noch etwas flüssiges Blut enthielt. Auch zeigten sich sämmtliche Herz¬ klappen vollkommen intact und ohne pathologische Ver¬ änderungen. Beiden Gruppen, der Endarteriitis und der Embolie ist es eigenthümlich, sich in demjenigen Ver¬ sorgungsgebiete der Arteria fossae Sylvii zu localisiren, in welchem durch die Substantia perforata lateralis lange dünne Arterien ohne irgend welche Anastomosen in den Streifenhügel hinaufsteigen. In diesem Gebiete nun konnte nur durch das Bersten besonders der äussersten grösseren dieser Arterien, welche Cnarcot als die „Arteria apo- plectica v.ocV t^oyr^ bezeichnet hat, zu grösseren Blutungen, welche die Gehirnsubstanz, den Streifenhügel total zer¬ trümmern und die Capsula interna zerstören können. Eerner kann auch bei diesen Blutungen das Blut durch den Linsen¬ kern in die Seitenventrikel gelangen, von dort durch das Foramen Monroi in den III. und durch den Aquaeductus Sylvii in den IV. Ventrikel, wodurch ein plötzlicher Tod verursacht wird. Etwas seltener schon kommen diese Blutungen im Gebiete der Brücke, der Gehirnschenkel und des Kleinhirns vor. Sehen wir uns nun das vorliegende Gehirn genauer an, so finden wir, dass die Capsula interna vollständig unversehrt und erhalten ist, also ist eine Blutung durch Apoplexia sanguinea oder durch embolische Vor¬ gänge mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen.