Die störungen des Lungenkreislaufs und ihr Einfluss auf den Blutdruck : eine pathologische Experimental-Untersuchung / von Ludwig Lichtheim.

  • Lichtheim, Ludwig.
Date:
1876
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Credit: Die störungen des Lungenkreislaufs und ihr Einfluss auf den Blutdruck : eine pathologische Experimental-Untersuchung / von Ludwig Lichtheim. Source: Wellcome Collection.

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    blass und bleifarben, oder mit starker Steigerung zuvor schon bestandener Cyanose. Eine akute Verengerung der Pulmonal- arterie macht das Arteriensystem blutleer, die Venen über- füllt. Die Haut der Extremitäten, oft der ganzen Körper- oberfläche, ist kalt mit klebrigem Schweisse bedeckt. Der Radialpuls kann fehlen, jedenfalls ist er klein, leer und ohne Spannung.» An einer dritten Stelle endlich findet sich Fol- gendes: «Die Verstopfung eines Theils des Strombettes des kleinen Kreislaufs bewirkt alle die Erscheinungen, die mit dem Sinken des arteriellen Drucks und der UeberfüUung der Körpervenen zusammenhängen. Wenn sich an den ursprüng- lichen Embolus sekundäre Gerinnungen in grösserer Aus- dehnung, namentlich nach rückwärts hin anlagern, dauern die erwähnten Kreislaufstörungen an, oder steigern sich sogar noch: die Hammenge zeigt sich seit der Embolie auffällig vermindert, hydropische Anschwellungen breiten sich rasch aus, die Leber schwillt und wird wegen der Spannung ihres peritonealen Ueberzugs schmerzhaft.» — Schärfer kann die im Eingange dieses Aufsatzes entwickelte Auffassung kaum ausgesprochen werden. — Sehr viel wichtiger für die Entscheidung unserer Frage sind die Compressionen der Lunge, die grössere Abschnitte des Lungenkreislaufs ausschalten. Es kommen hierbei allein in Betracht diejenigen Compressionen, die innerhalb kurzer Zeit vor sich gehen, weil bei langsam sich ausbildenden Formen die compensirende Herzhypertrophie Schritt für Schritt mit der Compression einhergeht und die Circulations- störung ausgleicht. Es sind dies die pleuritischen Exsudate und der Pneumathorax und von diesen eignen sich die ersteren deshalb vorzugsweise für unsere Betrachtung, weil sie allein ganz gesunde Individuen befallen können, während der Pneu- mathorax fast ausschliesslich — ich sehe hier vom trauma- tischen Pneumathorax ab — bei schon vorher erkrankten Lungen eintritt. Die pleuritischen Ergüsse haben aber für uns ausserdem noch den grossen Vorzug, dass die operative Behandlung, welche sie häufig erfordern, uns in die Lage setzt, ganz wie beim Thierexperiment, die Compression plötzlich zu vermindern. Gerade durch die Beobachtungen an pleuritischen Exsu-