Ueber Opticustumoren ... / vorgelegt von Adolf H. Pagenstecher.

Pagenstecher, Adolf H., 1877-

Date:: 1902

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Credit: Ueber Opticustumoren ... / vorgelegt von Adolf H. Pagenstecher. Source: Wellcome Collection.

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BO deutlich zu sehen, wo der Tumor über die retrahirte Duralscheide etwas hervorgequollen war und die Bündel dadurch dichter erschienen. Manche dieser Bündel schlossen Gefässe ein. Auch an der anderen Seite — der Begrenzung des kalkhaltigen Th eiles gegen die äussere Scheide — fanden sich parallel der Scheide verlaufende Züge von zellreichem Bindegewebe, doch wiesen sie zwischen sich zahlreiche Hohlräume auf, die hie und da mit Endothel ausgekleidet waren; auch durch die Hohlräume sah man ver¬ bindende Zellzüge laufen, ebenso von der äusseren Scheide einzelne, die den subdural gelegenen Raum überbrückten. Obgleich auch auf dieser Seite das Bindegewebe mit Tumorzellen durchsetzt war, erschien doch die Ab¬ grenzung hier schärfer. Die Structur des Tumors war ziemlich gleichmässig; man sah reich¬ lich runde Kerne, die sich gleichmässig und ziemlich intensiv färbten. Die Zwischensubstanz zeigte eine feine Streifung, die sich mit Eosin gut färbte und im Grossen und Ganzen dem Opticusverlauf parallel ging. Neben den rundlichen Kernen fanden sich auch etwas mehr ovale, die aber die Farbe ebenso annahmen und in der Structur auch keinen Unterschied erkennen Hessen. Oft konnte man nachweisen, dass da, wo die Längsstreifung der Zwischensubstanz deutlich war, die ovalen Kerne vorherrschten, während auf quer getroffenen Bündeln die runde Form erschien. An dem nach dem Foramen opticum zu gelegenen Theil des Tumors war der Uebergang vom kalklosen Theil in den kalkhaltigen durch nichts gekennzeichnet, in dem bulbuswärts gelegenen Theil wurde die Grenze dargestellt durch einige Züge von zellreichem Gewebe, dessen Kerne sich nicht so dunkel färbten, wie die Tumorzellen, und etwas länglicher waren; sie färbten sich nach van Gieson roth. Nach der Zone hin, wo der Ueber¬ gang nicht mehr so prägnant war, lagen zahlreiche Gefässe und einzelne — wohl operativ entstandene — Haemorrhagien in dem abtheilenden Gewebe. Der die Kalkkörper enthaltende Theil hatte dieselbe Grundstructur, wie der oben beschriebene kalklose; es fanden sich in ihm aber zahlreiche Räume, die mit einer glasigen homogenen, mit Hämatoxylin schwach blau gefärbten Masse erfüllt waren; diese waren nicht immer scharf gegen das Gewebe abgegrenzt, sondern dies war in der Umgebung aufgelockert, so dass die Zellstructur sich hier etwas deutlicher darbot. Man sah oft sehr lange Ausläufer, die zuweilen etwas gedreht waren, und sich besonders in mit Eosin stark gefärbten Präparaten gut erkennen Hessen. Die homogene Masse färbte sich mit Thionin röthlich; die Gefässwände färbten sich dabei violett, ebenso auch die Kalkkörper und einzelne Bindegewebsstränge; in Alkohol schlug sofort die Farbe in blau um. Man muss also wohl an¬ nehmen, dass Gefässwände, Bindegewebe und Kalkkörperchen auch von dieser jedenfalls mucinhaltigen Masse durchsetzt waren. Die oben erwähnten Kalkkörper fanden sich sehr zahlreich, regellos in dem Gewebe zerstreut (Fig. 5). (Vorhin sprach ich von einem kalk¬ haltigen und einem kalklosen Theil; es muss dies insofern eine kleine Ein¬ schränkung erfahren, als auch im letzteren ganz vereinzelte Kalkbildungen sich fänden, die sich in nichts von den anderen unterschieden.) Sie waren von ganz verschiedener Form und Grösse, meist rundlich, mit drusenartigen Appositionen und dadurch unregelmässiger gestaltet. In den nicht entkalkten