Ein Beitrag zur Hemeralopie und zur Xerosis conjunctivae epithelialis : nach einem Vortrage, gehalten in der Gesellschaft der Charitéärtze zu Berlin am 5. Juni 1890 / von W. Uhthoff.

  • Uhthoff, W.
Date:
[1890]
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Credit: Ein Beitrag zur Hemeralopie und zur Xerosis conjunctivae epithelialis : nach einem Vortrage, gehalten in der Gesellschaft der Charitéärtze zu Berlin am 5. Juni 1890 / von W. Uhthoff. Source: Wellcome Collection.

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    der Conjunctiva unterscheiäen. Eine Eintheilung, wie Saemisch sie auch im Handbuch der Augenheilkunde von Graefe und Saemisch giebt (Band IV). Die letztere Form geht in der Regel aus schweren destructiven localen Processen der Conjunctiva her- vor in Folge narbiger Veränderungen, sie interessirt uns an dieser Stelle nicht weiter. Die Xerosis conjunctivae epithelialis oder superficialis ist gewöhnlich bedingt durch gröbere allgemeine Ernährungsstörungen bei dem betrefifenden Menschen und sie kann auftreten in einer leichten, ganz partiell begrenzten und vorübergehenden Form namentlich in den Theilen der Conjunctiva bulbi, welche nach aussen und innen vom Limbus corneae im Lidspaltentheil gelegen sind, und diese Form interessirt uns heute in erster Linie; oder sie tritt auf in grösserer Ausdehnung oft mit schweren Hornhautprocessen namentlich Hornhautnekrose wie bei dem infantilen Xerophthalmus, der Ophthalmia brasiliana u. A. Es ist heutzutage wohl im Wesentlichen als feststehend anzusehen, dass diese letzteren Erkrankungen nur besonders schwere Formen der ersteren darstellen. Ophthalmologischerseits ist zur Zeit eigentlich allgemein die Ansicht acceptirt, namentlich auch auf Grundlage der eingehenden früheren Untersuchungen von Jastrowitz, dass die infantile Xerosis conjunctivae mit Hornhautnekrose nicht direct durch eine infantile Encephalitis bedingt ist und ferner zeigen gerade die in der Literatur nieder- gelegten Beobachtungen über Xerophthalmus mit Hornhaut- aflfection bei Kindern und auch bei Erwachsenen in Brasilien unter ganz besonders schlechten Ernährungsbedingungen, wie Hemeralopie sich mit dem Leiden complicirt. Es sind hier die Mittheilungen von de Gouvea (Beiträge zur Kenntniss der He- meralopie und der Xerophthalmie aus Ernährungsstörungen. Archiv für Ophthalmologie, XXIX, 1, 167, 1883), Gama Lobo (Gazeta medica de Lisboa, 1865, No. 16 und 17), Teuscher (Jenenser Zeitschrift für Medicin, 1866, III) u. A. zu erwähnen, namentlich die Mittheilungen des ersten Autors sind in dieser Hinsicht sehr instructiv und geeignet, eine derartige Analogie zwischen diesen schweren Fällen von Xerophthalmus und den leichten mit idio- pathischer Hemeralopie darzuthun. Diese Ansicht ist dann auch in erster Linie durch Förster, Leber u. A. vertreten worden und heute als ziemlich allgemein feststehend anzusehen. Es war eine bedeutsame Entdeckung Bitot's im Jahre 1863 (Sur une lösion conjunctivale non encore decrite coincidante avec rh6m6ralopie. Gaz. möd., No. 27), dass bei der idiopathischen