Das Oophoroma folliculare ... / vorgelegt von Fritz Brenner.

Brenner, Fritz, 1877-

Date:: 1907

Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Das Oophoroma folliculare ... / vorgelegt von Fritz Brenner. Source: Wellcome Collection.

11/32 (page 9)

Stellen durch dünne Septen oder Stränge miteinander wieder in Verbindung stehen. Am ausgebildetsten sind diese Verzweigungen bei dem grössten der drei Tumoren, der dadurch an manchen Stellen im Schnitt grössere, auf den ersten Anblick wie solide Karzinomzüge aussehende Epithel¬ verbände zeigt. Doch ist gegenüber dem Bilde des Karzinoms meist schon bei schwacher Vergrösserung die Breite der trennenden Bindegewebs- züge auffallend. Die Kapsel der Geschwulst zeigt bei keinem der Tumoren einen Epithelüberzug. Die epithelialen Bildungen gehen, besonders bei dem dritten Tumor, oft bis dicht an die Kapsel heran. Bei dem zweiten Tumor geht das Kapselgewebe in eine breite, gleichmässigen Faser¬ verlauf zeigende, äussere Randzone über, in der keine epithelialen Bil¬ dungen liegen und die der Tunica albuginea ähnelt (Abb. 1, oben). Die stellenweise vorhandenen grösseren zystischen Räume sind von ein- bis zweizeiligem, bald flachem, bald mehr kubischem Epithel ausgekleidet und enthalten ebenfalls die. schon makroskopisch sichtbaren bernstein¬ gelben, kolloiden Massen. Der Gefässreichtum der Tumoren ist ein mässiger. Nirgends lassen sich Beziehungen der Epithelzüge zum Blut- oder Lymphgefässsystem erkennen. Das Stroma des dritten Tumors ist etwas derber und zell¬ ärmer als das der beiden anderen. Das Ovarialgewebe des zweiten Tumors zeigt ein mässig zellreiches Stroma ohne irgendwelche Veränderungen und geht kontinuierlich in das Stroma des Tumors über. In allen drei Fällen zeigen die andersseitigen Ovarien auch mikroskopisch keine Veränderungen im Sinne von Geschwulstbildung. Es sind kleine, derbe, sehr gefässreiche, an einigen Stellen Corpora candi- cantia enthaltende Gebilde, wie sie dem Alter ihrer Trägerinnen ent¬ sprechen. Aus der Beschreibung geht hervor, dass unsere drei Tumoren sich von Karzinomen, als welche sie auf den ersten Anblick angesprochen werden müssen, in mehrfacher Richtung unterscheiden. Andererseits passen sie auch in keine der für das Ovarium aufgestellten Gruppen von gutartigen tibro-epithelialen Bildungen hinein. Eine Erwägung, ob es sich um papillifere oder Zyst-Adenome handelt, kann nach der gegebenen Schil¬ derung füglich unterbleiben. Die Frage des Endothelioms bedarf gleich¬ falls kaum der Diskussion, sowohl wegen des Mangels eines Zusammen¬ hanges mit sicheren endothelialen Bildungen als wegen der positiven Merkmale. Vielmehr erinnern sie sogleich an gewisse abweichende, bisher vereinzelt beschriebene Tumorarten, welche wegen ihrer Besonderheiten als „Adenom der Graafsehen Follikel“, „Folliculoma malignum“, „Carcinoma