Der Scorbut in geschichtlich-literarischer, pathologischer, prophylactischer und therapeutischer Beziehung / von Rudolph Krebel.

  • Krebel, Rudolph.
Date:
1862
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Credit: Der Scorbut in geschichtlich-literarischer, pathologischer, prophylactischer und therapeutischer Beziehung / von Rudolph Krebel. Source: Wellcome Collection.

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    ; der kauen und schlucken konnten; zum Bemifleklen war das Ge- schrei derjenigen, welchen man das wilde Fleisch ausschnitt; sie i jammerten wie die Frauen in den Wehen.“ Joinville bekam noch Geschwüre im Halse, er wurde aber während seiner Gefangen- i Schaft von einem Sarazenen durch einen Trank geheilt. Zu meh- r reren Malen spricht er von der unbeschreiblichen Schwäche. Viele 1 Tausende Gefangene, welche die Sarazenen auf den Galeeren k gemacht, fielen todt nieder, sobald man sie an das Land gebracht jt hatte. Lähmung und Brand der Extremitäten erfolgten häufig. i Auch Ludwig IX. wurde scorbutlsch, er litt am heftigsten Durch- fall, wurde von einer Ohnmacht nach der andern befallen, so dass man ihn mit grosser Mühe nach Kasel brachte, wo er sich nebst seinem treuen Begleiter Gottfried von Serglnes gefangen geben musste. In nächstfolgenden zwei Jahrhunderten fehlen alle Aufzelch- nungen, dagegen besitzen wir solche von der Mitte des 15. Jahr- hunderts. (Echt, nach seinen Beobachtungen in Cöln). Ausgebrei- tet herrschte das Uebel im Jahre 1446 im nörclichen Europa, (G. Fabricius, Annales urbis Missnias Ed. an. 1446. Spangenberg’s Mansfelder Chronik Cap. 342. 393. J. Burchhard’s Thüring’sche Chronik Lelpz. 1613. B. 3. S. 25. Ch. Lehmanns histor. Schau- platz etc. Leipz.1699. S. 849. Dreihaupt’s Beschreibung des Saal- kreises etc. B. 2. S. 764.) Im höheren Norden findet man auch ei’st um diese Zeit den Scorbut erwähnt; so soll er da mit Rapha- nie unter der Besatzung von Landskrona vorgekommen sein. (11- moni). Es stellt sich heraus, dass nach 1478 das Uebel sich epi- demisch im höheren Norden auszubreiten begann, während er lange zuvor sporadisch vorgekoinmen war. Immer aber ergiebt sich mit Wahrscheinlichkeit, dass seine Verbreitung hier später als in an- dern Breiten erfolgte. 1552 griff das Uebel gleichzeitig mit einer Pestepidemie in Russland um sich, und 1583 litt das Heer durch denselben, welches Sibirien eroberte. Seit der Mitte des 16. Jahr- I hunderts aber finden wir ihn mehr in der chronischen Form im 1 Norden; als die vorzüglichste Volkskrankheit, indem mit der all- I gemeineren Entwickelung desselben die Spetälska allmälig abnahm, j In dieselbe Zeit fallen die ersteren grösseren Entdeckungs- j reisen und bei der Unvollkommenheit im Seewesen überhaupt I musste natürlich der Entwickelung des Scorbuts, zumal in den