Historische Studien über die Beurtheilung und Behandlung der Schusswunden vom funfzehnten Jahrhundert bis auf die neueste Zeit / von Theodor Billroth.

  • Billroth, Theodor, 1829-1894.
Date:
1859
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Credit: Historische Studien über die Beurtheilung und Behandlung der Schusswunden vom funfzehnten Jahrhundert bis auf die neueste Zeit / von Theodor Billroth. Source: Wellcome Collection.

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    stecken bleiben. So viel Ich au3 dem ganzen Buch ersehe ist nicht viel Neues darin, und der Einfluss dieser Schrift kann nicht gross gewesen sein; höchstens kann die kurze und selbstständige Fassung dazu beigetragen haben, die Lehren Galen's immer mehr zu verdrängen. Auf einem weit höheren Standpunkt als alle genannten Wundärzte stand Fabricius von Hilden (1560—1634), ein ächter Chirurg von Gottes Gnaden. Es stand ihm bei Aus- arbeitung seiner Schriften nicht allein eine enorme Erfahrung zur Seite, sondern er war seiner Zeit entsprechend wissenschaft- lich so gebildet wie keiner vor ihm, wenngleich ein einfacher Meister der Wuudarznei; sein Lehrer war ebenfalls ein zünftiger Wundarzt genannt Johannes Griffonius; die vielfache Be- ziehung in welche Hilden durch seine Reisen und Feldzüge mit Ausländern getreten war, konnte es ihm nur möglich machen, einen so weiten Gesichtskreis zu gewinnen, wie er sich aus sei- nen Schriften bekundet. Seine vielen Einzelbeobachtungen ge- ben ebensoviel Zeugnisse von seiner Beobachtungsgabe, scharfen AuiFassung und richtigen Würdigung wichtiger Krankheitsfälle. Dass er nicht aus seiner Zeit heraus konnte, was die Physiologie und allgemeine Pathologie betrifft, dürfen wir ihm nicht zur Last legen; doch stand er vollkommen auf der wissenschaftlichen Höhe der Zeit, was für einen damaligen Wundarzt, der nicht Doctor promotus war, sehr viel bedeutete. Hilden war Leib- arzt des Markgrafen von Baden und Wundarzt zu Bern, und hatte vielfache Erfahrung über Schusswunden, deren damals neuste Litteratur (Par^, Botallus) ihm völlig bekannt ist. Sein Ruf war in Deutschland ebenso bedeutend, wie der Pard's in Frank- reich. Mit diesem hat er überhaupt viel Aehnlichkeit, wenn- gleich er weniger Hofmann war; an Kenntnissen scheint er fast Par<? übertrofFen zu haben; seine Schriften sind viel inhalts reicher, weniger schwatzhaft wie diejenigen des französischen Autors ') Ich habe in den betreffenden Abschnitten nichts finden können, wodurch Billroth Geschichte d. Schusswundeu. 2