Ueber die Geschwülste der Parotis ... / von Joseph Alsdorff.

Alsdorff, Joseph, 1864-

Date:: 1887

Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber die Geschwülste der Parotis ... / von Joseph Alsdorff. Source: Wellcome Collection.

28/36 (page 28)

chondromreihe, letztere zeichnen sich aus durch ein schnelleres Wachstum und sind weicher und weniger cirkumskript als die reinen Enchondrome. Sie halten sich anfangs auch innerhalb der Parotiskapsel, durch¬ brechen diese aber gewöhnlich bald, ziehen Nachbar¬ organe mit in den Bereich der Neubildung und dringen schnell in die Tiefe. Aufbruch erfolgt erst nach längerem Bestehen. Man trifft bei den Schilderungen der sogenannten gemischten Enchondrome stets die Angabe, dass in dem Knorpel zerstreut Drüsengewebe sich finde. Paget hat z. B. diese Ansicht, dass das neben der Knorpelmasse vorhandene Gewebe eine Nachahmung des Drüsengewebes sei, und es scheint ihm fraglich, ob dasselbe von den Lymphdrüsen oder vom Parotisgewebe stamme. Yirchow glaubt ebenfalls; dass in den Enchondromen Drüsen¬ gewebe vorhanden sei, er sagt: „Ob jemals eine voll¬ ständige Atrophie des Drüsengewebes vorkomme, weiss ich nicht, ich habe sie niemals gesehen.“, Broca adoptirt sogar die Ansicht von Bauchet: ,,que les adenomes parotidiens pouvaient devenir le point de depart du chondrome. Bis in die neueste Zeit begegnet man der Bezeichnung Chondro-adenome. Kaufmann nun ist der Ansicht: „dass alle diese drüsenähnliche Bildungen in den Parotisenchondromen mit Drüsenelementen nichts zu thun haben, sondern dass sie eine Eigenthümlichkeit der plexiformen und alveolären Sarcome ausmachen“. Alle neueren Untersuchungen (Billroth, von Ewetzky, Kola- czek) sind darin einig, dass jene Sarcome täuschende Aehnlichkeit mit glandulären Bildungen zeigen und warnen vor der Verwechslung mit Adenomen. „Die so¬ genannten Drüsenbildungen sind als sarkomatöse Bil¬ dungen aufzufassen und viele Fälle von Chondro-Ade¬ nomen müssen als Chondro-Sarcome angesehen werden“.