Dr. Karl Stammler's Geschichte der Forschungen über den Geburtsmechanismus von der ersten Zeit bis zur Mitte des sechszehnten Jahrhunderts, fortgesetzt bis zur Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts / von Gustav Knoes.

  • Knoes, Gustav.
Date:
1854
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Credit: Dr. Karl Stammler's Geschichte der Forschungen über den Geburtsmechanismus von der ersten Zeit bis zur Mitte des sechszehnten Jahrhunderts, fortgesetzt bis zur Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts / von Gustav Knoes. Source: Wellcome Collection.

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    Johann Varandaeus, Schrieb 1619. Jo. Varandaei Monspeliensis medici et prof'essoris regii de.af&ctibus mulierum libri tres. Ex publicis illius praelectionibus collecti et accurate reeogniti opera Petri Janichii, Medici, Thorsuiensis ordinarii. Cum praefatione autoris de dignitate es praestantia sexus foerainei. Item cum indice capitum et praecipuarum rnateriarum his libris contendarnm. Hanoviae 1619. 8. — Dasselbe Werk von Petri Mylaei. Lugd. 1619. 8. §. 398. Der Vorgang der natürlichen Geburt (euToxta) ist ziemlich gut beschrieben. Eine Trennung der Fugen der Hüft- und Schoosbeine hat nicht Statt, sonst würde die Frau nach der Geburt an Verrenkung und Hinken leiden. Die Triebfeder der Geburt liegt theils in dem innerhalb 40 Wocheu gereiften Fötus, welcher nach Vollendung seines Reifens, wie durch eine kritische Bewegung nach dem neuen Leben verlangend, sich vordrängt, theils in der austreibenden Kraft der Gebärmutter und der Bauch- muskeln. Das Kind zerreisst seine Hüllen durch Treten, oder, was glaublicher ist, durch seine Reife und sein Gewicht, wie bei reifen Früchten: „dedicit cum suis secundinis, iam ob illius magnitudinem divulsis in partem abdominis inferiorem, inque ca- put conversus inira naturae providentia, vel ob pondus superiorum partium, post effusas lllas interiores aquas, sanguinisque quantita- lem mediocrem, vulvae ostium petit, quo aperto et sufficienter dilalato, insurgente uteri et musculorum abdominis expultrice facul- tate, foras cum membranis suis erumpit.“ Unter den Ursachen der ungünstigen Geburt (Soa-roxia) findet man angegeben: schlechte Bildung der Hüft- und Schoossbeine, des Kreuz- und Steissbeins bei Hinkenden, oder Verrenkung der letztgenannten Knochen, ins- besondere das Niedergedrücktsein des Steissbeins, ferner allerlei Gewächse im weichen Geburtswege. Es ist auch der Verschlies- sung der Geburtswege gedacht, welche am Muttermunde (interno uteri orilicio) in der Scheide (ductu cervicis) und in den äussern Gesehlechtstheilen Vorkommen kann. Missgeburten und Molen sind ausführlich besprochen. Zu den üblen Lagen des Kindes sind gezählt: Vorliegen eines oder beider Arme oder Beine und ge- doppelte Lage auf dem Steiss, dem Bauch und ähnlichen Kör- perteilen. §. 399. Unbedeutend ist die Schrift des Hermann Cor- bejus aus Dortmund: „Herrn. Cor bei Gynaecinrn sive de cognoscendis, praecavendis, curandisque praecipuis mulierum at- fectibus libri duo. Francof. 1620. 8.“ Unter den verschiedenen Schriften des Wilhelm de Bail- |ou (Bai Ion ins), welcher zuerst 1635 seine „consilia medicalia“