Über Duodenalkrebs / vorgelegt von Joh. Friedr. Geiser.

Geiser, Johan Friedrich.

Date:: 1906

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Credit: Über Duodenalkrebs / vorgelegt von Joh. Friedr. Geiser. Source: Wellcome Collection.

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Flüssigkeit gefüllt. Die Erweiterung betrifft auch den Anfangsteil des Duodenums. Durch das florartig dünne kleine Netz schimmert ein gelb¬ licher, derber Tumor durch. Die Gegend des großen Netzes von bleistift¬ dicken Venen durchsetzt. Großes Netz bläulichrot, geschrumpft. Colon transversum kontrahiert. Dünndärme plattgedrückt, liegen im kleinen Becken. Auf dem Dünndarmmesenterium zahlreiche, hirsekorngroße, perl¬ schnurartig an geordnete Chylusretentionen. In der Bauchhöhle ca. 100 ccm einer schmutzig braunrötlichen Flüssigkeit mit schwärzlichen Flocken durch¬ mischt, An der Wurzel des Gekröses ein derber, lappiger Tumor von kleiner Faustgroße. Milz klein, auf Schnitt dunkelbraunrot, Trabekel und Gefäße verdickt. Der vordere Rand des Leberlappens mit der rechten Flexur verwachsen, ebenso der absteigende Schenkel des Duodenums. Die Dilatation im Duodenum reicht bis zur Stelle, wo es von unten rechts nach oben links umbiegt. Der Tumor an der Wurzel des Dünndarm¬ gekröses besteht aus bis haselnußgroßen, gelbweißen Lappen. An seiner linken Seite kommt das Jejunum zum Vorschein. Durchschnitt der Tumors derb, gelbweiß, läßt trüben Saft abstreichen. Bei Eröffnung des Duode¬ nums vom Ende an entleert sich massenhaft schmutzig grünliche Flüssig¬ keit. Pylorusring sehr stark erweitert. Im Beginn der Pars oblique ascend. duodeni ein unregelmäßig zackiges, stark 5 Frankstück großes Geschwür mit aufgeworfenen sehr derben Rändern. An den obern Rand des Geschwürs schließt der erwähnte Tumor an. Ge¬ schwürsbasis zum Teil glatt, narbig; unten eine gelbe, fetzige Partie, wo die Sonde in ein bohnengroßes, divertikelartiges Geschwür gelangt. Papille gut erhalten, entleert ein Tröpfchen braune Galle. Ca. 1 cm unter ihr beginnt das Geschwür. — Der Magen faßt ca. 2 V2 1 Wasser. Schleim¬ haut graurötlich, Umfang des Pylorusringes 9,5 cm, des Duodenums 3 cm, weiter hinten 13 cm. Nach Entfernung des Magens liegt das Pankreas auf faustgroßer Erhöhung vor. Auf Durchschnitt zeigt es sich vom Schwanz zum Kopf verdünnt. Hier ist es von dem erwähnten Tumor, der vom Duodenum aus geht, fast ganz eingenommen. Schnittfläche des Tumors etwas mattglänzend, auf dem Durchschnitt die Art. pancreatico-duodenalis getroffen. — In der Gallenblase dunkelbraune Galle. Leber sehr klein, mit querer Schnürfurche. Durchschnitt dunkelbraunrot. Acini klein. — Därme fast leer, Schleimhaut blaß. Fall IX. Der Reisende E. R. 0., 57 Jahre alt, befand sich nur kurze Zeit in klinischer Beobachtung; es ist dies um so mehr zu bedauern, als dieser Fall im anatomischen Befund große Ähnlichkeit hat mit dem Falle Wilkes, der klinisch genau beobachtet werden konnte, wo Insuffizienz des Pylorus nach den Stenoseerscheinungen aufgetreten war. Aus dem Sekt.-Protokoll Nr. 290,1906. (Sekt.-Kurs.) E. R. 0. Reisender, geboren 12. April 1849, gestorben 5. Juni 1906, seziert 6. Juni 1906. Klinische Diagnose: Kachexie. Carcinoma ventriculi aut hepatis? Wesentlicher anatomischer Befund: Ulcus carcinomatosum duodeni permagnum. Pylephlebitis et Pylothrombosis hepatis. Anae- mia universalis. Degeneratio fusca cordis. Mittelgroße, stark abgemagerte, männliche Leiche, von blaßem Kolorit der Haut. Totenstarre in Nacken und Armen gelöst, in den Beinen noch 4*