Ueber die angeborene Pigmentirung der Sclera und ihre pathogenetische Bedeutung / von J. Hirschberg.

  • Hirschberg, J. (Julius), 1843-1925.
Date:
1883
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Credit: Ueber die angeborene Pigmentirung der Sclera und ihre pathogenetische Bedeutung / von J. Hirschberg. Source: Wellcome Collection.

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    rechten Augenbraue und der Lider zeigte, sowie schwarze Flecken auf der Sclera und seit IV2 Jahren über Seh- störung zu klagen hatte. Eine dunkle Geschwulst war im Augengrunde nachweisbar. Schmerzen stellten sich ein. Die Iridectomie war erfolglos, die Enucleation wurde verrichtet. Die Geschwulst entsprang aus den mittleren Aderhautschichten, aussen-unten-hinten im Augengrunde, und reichte bis zum Centrum des Augapfels nach vorn. Der Sehnerv war an der Durchschnittsstelle pigmentirt, die Netzhaut total abgelöst, die schwarzen Flecke in der Sclera waren einfache Pigmentirungen. Dass angeborene Pigmentflecke der Cutis im späteren Alter den Ausgangspunkt von melano- tischen Geschwülsten abgeben, ist genügend bekannt und auch von Virchow in seiner Onkologie (II. 122, 234, 272) ausführlich erörtert. Hier kann man in manchen Fällen präventiv ver- fahren, nämlich die pigmentirten Flecke der Haut bereits in der Jugendzeit der Patienten entfernen. Weniger leicht geht dies schon an bei den angeborenen umschriebenen schwarzen Flecken der Iris, aus denen im höhe- ren Alter mitunter Irissarcome entstehen: von den 16 Fällen von Irissarcom, welche in der Literatur vor- gefunden werden, waren drei aus angeborenen Pigment- flecken der Regenbogenhaut hervorgegangen, darunter einer, den ich selber beschrieben. Vollends unausführbar ist die präventive Therapie bei diesen angeborenen Pigmentflecken der Sclera; die- selben stellen überhaupt nur eine Begleiterscheinung dar, ein Symptom der eigentlichen Abnormität, nämlich jener starken diffusen Pigmentirung des ganzen Uveal- tractus, die klinisch in der dunklen Färbung der Iris \md, wenn man den Augenspiegel anwendet, auch des Augengrundes sich kundthut.