Über einige bei Fischen beobachtete Geschwülste und geschwulstartige Bildungen / von Marianne Plehn.

Plehn, Marianne, 1863-1946.

Date:: 1909

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Credit: Über einige bei Fischen beobachtete Geschwülste und geschwulstartige Bildungen / von Marianne Plehn. Source: Wellcome Collection.

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kennen läßt, daß die Atmung bei stärker erkrankten Exemplaren wesentlich beschleunigt ist. Dadurch mag eine gewisse Kom¬ pensation möglich sein, die aber in den schwereren Fällen kaum vollständig sein dürfte. Wahrscheinlich erklärt sich durch die mangelhafte Atmung der Umstand, daß neben der Kiemen¬ erkrankung sehr oft ein anderes Leiden besteht, das bei der geringeren Widerstandskraft des Fisches leichter überhandnehmen kann. Wir sahen in mehreren Fällen gleichzeitig Darmkrank¬ heiten auftreten, die oft zum Tode führten. Natürlich kann die Kiemenepithelverdickung, wenn sie einen erheblichen Grad erreicht, aber auch direkt tödlich verlaufen; das Ende tritt dann unter Erstickungserscheinungen ein. Die Krankheit ist weit verbreitet; abgesehen von mehreren von der k. bayr. biol. Versuchsstation aus beobachteten ,,Epidemien“, sind solche aus England, aus Dänemark und aus Italien bekannt geworden; in Deutschland sind der Norden und der Süden gleicher¬ maßen beteiligt. Außer den Salmoniden, die, wie es bis jetzt scheint, am häufigsten betroffen werden, kommen auch ziemlich fernstehende Fischfamilien in Frage, nämlich Cypriniden (Goldfisch) und Clupeiden (Alosa). Es ist wohl möglich, daß auch noch andere dem gleichen Leiden unterworfen sein können. In der Regel haben wir es mit Massenerkrankungen zu tun; der Gedanke an eine Infektion tritt daher stark in den Vorder¬ grund. Wie schon betont wurde, hat sich eine innere Infektion mit tierischen Parasiten trotz angestrengten Suchens nicht sichtbar machen lassen, und die Bemühungen, Bakterien als Krankheits¬ erreger zu erweisen, waren gleichfalls erfolglos. Es wurden Kul¬ turen aus dem Blut der kranken Fische mit verschiedenen Nähr¬ böden angelegt, sie blieben sämtlich steril. Von der kranken Kieme selbst zu impfen ist nicht tunlich; ihre Oberfläche trägt natürlich zahllose Bakterien, und wenn man die abtöten wollte, so würden etwa im Inneren des zarten Organs befindliche Schma¬ rotzer sicher mit zu gründe gehen. Wiederholt wurde eine von Mazzarelli beschriebene Kiemen¬ krankheit bei Alosa jinta erwähnt, die der Autor für durch Para¬ siten bedingt hält. Diese Auffassung kann ich, wie aus dem Vorher¬ gehenden ersichtlich, nicht teilen. Auf Grund der Beschreibungen und Abbildungen, sowie einiger Präparate, die M. die Freundlich¬ keit hatte, der Station zu überlassen, stehe ich nicht an, die Krank-