Liebe und Liebes-Leben in der Thierwelt / von Ludwig Büchner.

  • Büchner, Ludwig, 1824-1899
Date:
1879
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Credit: Liebe und Liebes-Leben in der Thierwelt / von Ludwig Büchner. Source: Wellcome Collection.

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    Aububon, welker ein ganjeg Leben hinburd) in benSBälbern 9?orbamerifa§ bie Vögel beobachtet hat, stoeifelt nicht baran, baß ba3 Vogelmeib mit Ueberlegung feinen (Satten fidj toählt. ©o fpridjt er üom ©ped)t unb erzählt, baß ba§ Weibchen oon einem halben 2)u§enb munterer Liebhaber üerfolgt fei, melhe beftänbig fonberbare (Seberben aufführen, „bi§ bem einen in einer au3= gefprochenen V3ei[e ber Vorzug gegeben toirb. Unb toeiter: ,,©o* halb ba§ 2Beibd)en be§ 3iegenmelfer§ feine VSabl getroffen hat, merben bie anbern Männchen fortgetrieben. Vei einer ber (Seüer= Wirten ber bereinigten (Staaten (Cathartes aura) Oerfammeln ficf) ganje (Sefellf haften oon Männchen unb 2Beibd)en auf umgeftür^ten Vaumftämmen unb „geigen ba§ ftärffte Verlangen, fid) gegenfeitig ju gefallen; nad) oielen Liebfofungen führt jebeS feine (Seliebte himoeg. Aehntid)ß3 beobachtete Aububon auch Oon ben toilben §eerben ber Eanaba = (Sänfe (Anser canadensis), melhe fich unter oielen Liebe§geberben unb ^ofetterien ftunbenlang ftreiten, bis jebeS eine 2öal)l getroffen hat. 3e älter bie Vögel maren, um fo fürder maren bie Präliminarien ihrer Vrauüoerbung; bie gunggefellen unb alten Jungfern aber traten ruhig jur ©eite unb legten fich einiger Entfernung oon ben Paaren nieber. „SBeibliche tauben, fagt Karmin, „empfinben gelegentlich eine ftarfe Antipathie gegen getoiffe Männchen, unb gtoar ohne irgenb nachweisbare Urfache. $eine Anftrengung ber Saubenjühter fann in einem folgen gälte ben 2Biberftanb ber eigenfinnigen ©hönen brechen. AnbererfeitS beobachtet man oft, baß eine toeibliche STaube gelegentlich eine ftarfe Liebhaberei für ein befonbereS Sftännchen an ben STag legt unb ihren eignen (Satten beßhatb oerläßt, toie benn überhaupt ein befonberer (Srab oon Verliebtheit unb Neigung ju Untreue bei einzelnen gnbioibuen beobachtet wirb. §eron hat beobachtet, baß bie Pfauhennen häufig eine große Vorliebe für einen befonberen Pfauhahn haben unb einem folgen auf jebe mögliche SBeife ben §of machen. 2)aS SBeibhen übt übrigens nid£)t immer bloß eine SBa'hl auS, fonbern eS unuoirbt auh in einigen gäHen baS Männchen ober fämpft fogar um beffen Vefi£. Vei ben Pfauen füllen nah §eron bie erften Annäherungen ftetS Oom SBeibhen auSgehen. Ein (SleiheS 33 Untier, StebeMeben in ber £ljiertoelt. 5