Tierzucht und Tierkrankheiten in Deutsch-Südwestafrika / von W. Rickman.

  • Rickmann, W.
Date:
1908
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Credit: Tierzucht und Tierkrankheiten in Deutsch-Südwestafrika / von W. Rickman. Source: Wellcome Collection.

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    parallel laufenden Wänden, dessen Breite der Stärke eines aus- gewachsenen Rindes resp. Pferdes, dessen Länge dem Belieben des Besitzers sowie der Größe der Herden entspricht und dessen Höhe ein Überspringen ausschließt. Der Gang ist aus starken, fest in den Boden gerammten Pfählen und wagerecht laufenden Seitenstangen erbaut. Der Zwischenraum zwischen zwei Pfählen entspricht der halben, vom Bug bis zum Sitzbeinhöcker gemessenen Länge eines Tieres, so daß jedes im Gang befindliche Tier durch über die Längsseitenstangen gelegte Querpfähle festgestellt und nun behandelt werden kann. Ist eine Partie der Tiere behandelt, so werden die Querpfähle herausgenommen, die Tiere am vorderen Ende herausgelassen und neue hineingetrieben. Kleinere Haustiere werden einfach von Gehilfen in der gewünschten Lage gehalten. Bei den Operationen wird moderner Auffassung zufolge in der Wundbehandlung Asepsis und Antisepsis beobachtet. Die Asepsis bezweckt die Heilung von Wunden ohne jedwede Eiterung. Der Laie beschränke sich jedoch lediglich auf die letztere, welche in der Veterinär Chirurgie vorwiegend am Platze ist. Sie besteht in der Anwendung solcher Mittel, welche die Infektionserreger der verschiedensten Krankheiten abzutöten oder wenigstens in ihrer Entwicklung zu hemmen imstande sind. Dazu gehören Sublimat, Kreolin, Lysol, Karbol usw. Zur Herstellung von desinfizierenden Flüssigkeiten soll nur abgekochtes Wasser verwandt werden. Vor jedesmaligem Gebrauch ist frische Flüssigkeit zu bereiten. Die Instrumente, Spritzen usw. sind vor und nach jeder Operation gründlich zu desinfizieren. Die Instrumente werden am sichersten durch ^stündiges Einlegen in kochende 5proz. wäßrige Sodalösung desinfiziert. Dasselbe ist für Spritzen der Fall, nur ist bei Glasspritzen das Abschrauben der metallenen Endstücke sowie allmähliches Anwärmen und Abkühlen erforderlich. Die Spritzen müssen mit gelockertem Stempel lagern. Ist das Auskochen der Instrumente usw. nicht angängig, so ist ein- stündiges Liegen in 2—3proz. wäßriger Karbollösung notwendig. Kreolin ist seiner klebrigen Beschaffenheit wegen für Spritzen weniger tauglich. Bei Spritzen sind nach jeder Desinfektionsart zwecks Entfernung zurückgebliebener Desinfizientien Ausspülungen mit reinem, abgekochtem Wasser erforderlich. Die desinfizierten