Uber die Spontanluxation des Huftgelenks nach typhus und ihre behandlung.

  • Friedheim, Hans, 1861-
Date:
1885
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Credit: Uber die Spontanluxation des Huftgelenks nach typhus und ihre behandlung. Source: Wellcome Collection.

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    Affektion der Hüfte, bemerkte der Kranke zufällig, dass sein rechtes Bein bedeutend kürzer sei als das linke; wollte er sich im Bett umdreh8n, so nahm er ein Krachen in der rechten Hüfte wahr. Den Zeitpunkt der Entstehung dieser Verkürzung weiss der Kranke nicht anzugeben. Als der Kranke anfing Gehversuche zu machen, konnte er wegen der bedeutenden Verkürzung des rechten Beines nicht ohne Krücke vorwärts kommen. Am 25. Februar 1877 kam er in die Klinik. Wir fanden das rechte Bein etwas abgemagert und bei gleichem Stande beider Spin. ant. sup. um 5 cm verkürzt. Die genaue Untersuchung der Winkelstellung in der Hüfte mit dem Heine'schen Coxankylometer ergab einen Flexionswinkel von 50°, Adductionswinkel von 15 und eiaen Rotationswinkel (nach innen) von 20°. Der Trochanter, bei dem äusserst mageren Indivi- duum sehr leicht durchzufühlen, steht der Crista ilei um 5 cm näher als links; er erscheint etwas verdickt. Hinter demselben ist der Kopf des Femur vollkommen deutlich zu tasten und neben dem Kopf noch ein halbmondförmiges, frei bewegliches Knochenstück. Hinter und etwas unter dem Trochanter eine tief eingezogene, etwas hyperämische Narbe. Kleine Bewegimgsexcursionen sind unter deut- lichem creptierenden Geräusch möglich, der ziemlich normal sich anfühlende Kopf macht dieselben mit. Die vordere Gelenkgegend leicht eindrückbar, nicht empfindlich. Der Kranke kann nur mit der Krücke herumhinken, ohne den rechten Fuss zur Stütze zu benutzen. Am 27. IL schritt man zur Einrichtung in der Narcose: Durch ziemlich kräftige Extension und Rotation nach aussen gelang es nach kurzer Zeit den Fuss in die richtige Stellung zu bringen, sobald aber der Zug nachliess kehrte das Bein in die fehlerhafte Stellung zurück. Dabei konnte man immer das früher genannte halbmond- förmige Knochenstück über dem Trochanter beweglich fühlen. Die Form dieses Knochenstückes, seine Beweglichkeit, der Umstand, dass der Kopf stets beim Nachlassen des Zuges wieder heraufstieg, und dass bei den Bewegungen des Kopfes stets Crepitation wahrzunehmen war, Hessen kaum Zweifel darüber, dass das Knochenstück der ab- gelöste Pfanneurand sei. Um das Bein in der richtigen Stellung zu erhalten, wurde dem Kranken ein Volkmann'scher Extensions- verband mit 15 Pfd. angelegt. Nach 3 Monaten wurde der Versuch gemacht, die Extension wegzulassen. Sobald aber der Kranke den Versuch machte sich aufzustellen, ging das Bein wieder in die abnorme Stellung zurück, und man konnte noch immer das halbmondförmige Knochenstück beweglich nachweisen. Es wurde die Extension noch weiter fort-