Ueber einen Fall von metastasischem Melanosarkom der Leber ... / vorgelegt von Reinhold Langner.

  • Langner, Reinhold.
Date:
1894
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber einen Fall von metastasischem Melanosarkom der Leber ... / vorgelegt von Reinhold Langner. Source: Wellcome Collection.

    10/36 (page 8)
    gewcbe darstellt, ausserdem in Melanosarcome und Melanocarcinome, deren Unterscheidung durch ihre Strukturverhältnisse gegeben ist. Allen dreien gemein¬ sam ist der in den Zellen abgelagerte Farbstoff, welcher in Bezug auf Gestalt, ob körnig, ob schollig oder diffus, wie hinsichtlich der Farbe, ob hell- oder dunkelbraun oder schwarz, schon äusserlich sehr verschieden ist. Da nun aber die Pigmentablagerung dieser Geschwülste durchaus nicht als etwas Zufälliges, Nebenhergehendes betrachtet werden kann, sondern in Bezug auf den Entstehungsort sowie hinsichtlich der klinischen Prognose der Geschwulst von einschneidender Wichtigkeit ist, so glaube ich etwas näher auf das Verhältnis des Pigments zur Geschwulst selbst eingehen zu müssen. Die nächste Verwandtschaft besteht sicherlich zwischen ihm und dem normaler Weise farbigen Gewebe des Auges, besonders der Choroidea, und dann der Mutter- mäler; gehen doch gerade hiervon die meisten Melano¬ sarcome aus. Indes auch über die Entstehungsweise dieses physiologischen Pigments sind unsere Kenntnisse noch äusserst unzureichende, so dass man eher geneigt ist, Rückschlüsse auf dieses aus den bis jetzt gesammelten Erfahrungen über den Farbstoff melanotischer Tumoren zu machen. Jedoch sind diese letzteren so verschiedener Art, dass diejenigen Autoren, die sich eingehender mit derartigen Untersuchungen beschäftigt haben, bezüglich der Herkunft und der chemischen Zusammensetzung des Pigments vielfach geteilter Ansicht sind. Der Streit handelt sich vor allem darum, ob das Pigment mela¬ notischer Geschwülste in letzter Linie aus dem Blut¬ farbstoff stamme, oder ob es dem Körpereiweiss seine Entstehung verdanke. Schon aus rein morphologischen Gründen glaubten Langhans und Gussenbauer eine Verwandtschaft des Pigments melanotischer Geschwülste mit dem Blutfarbstoff annehmen zu müssen, da sie be-