Zur Lehre der kleinen Dünndarmkarzinome ... / vorgelegt von Jean Louis Burckhardt.

Burckhardt, Jean Louis.

Date:: 1909

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Credit: Zur Lehre der kleinen Dünndarmkarzinome ... / vorgelegt von Jean Louis Burckhardt. Source: Wellcome Collection.

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o Länge gezogen und anastomosieren vielfach miteinander. An einigen Stellen ist das Bindegewebe sehr kernarm, glasig, und im Innern der Stränge sind Züge von demselben Bindegewebe, und helle Kugeln, welche ebenso wie das Bindegewebe Hyalinreaktion geben. Lubarsch beschreibt eingehend den An¬ fang der hyalinen Degeneration und erwähnt Gebilde in der Nähe der Krebs¬ stränge, die er als Lymphgefässe ansieht, „deren Endothel sichtbar geworden und zum Teil in Wucherung geraten ist“. Die Tumormassen erstrecken sich über Submukosa, Mukosa und die beiden Muskelschichten. Die Schleimhaut bietet wenig Veränderungen dar: „Die Zotten waren sehr kernreich, auch dicht über dem Tumor waren oft noch Zotten vorhanden, doch färbten sich deren Zellkerne nur noch undeutlich; ausserdem fand sich in grosser Ausdehnung zellige Infiltration der Schleimhaut, besonders um die Li eberkühn sehen Drüsen. Die L ieber kühn sehen Drüsen selbst zeigten in vielen Schnitten keine Veränderung, schienen vielmehr völlig vom Tumor abgegrenzt.“ In einigen Schnitten fand man jedoch andere Verhältnisse. „Die Drüsen buchten sich nach unten zu aus, das Epithel wuchert, zugleich findet um diese Drüsen eine starke kleinzellige Wucherung statt. Ein direkter Zusammenhang zwischen Lieberkühnschen Drüsen und Krebssträngen schien sich aber anfangs, ob¬ gleich der Tumor in ca. 400 Serienschnitte zerlegt wurde, nicht nachweisen zu lassen. In einem der letzten Schnitte jedoch fand sich folgendes Bild. Eine Lieber kühn sehe Drüse buchtet sich nach unten zu aus, durch Wucherung des Epithels geht das Lumen verloren; sie geht dann ohne Unterbrechung in einen soliden Epithelzapfen über, von dem in fast rechtem Winkel ein weiterer Krebszapfen abgeht. Dass hier nicht etwa eine Täuschung vorliegt, glaube ich deswegen sicher ausschliessen zu können, weil man genau sieht, wie die Drüsen¬ membran durchbrochen wird und sich jetzt die Zellhaufen zwischen das infil¬ trierte Bindegewebe einschieben.“ Fall 2. 52jähriger Mann, aus dessen Krankengeschichte protrahierte Deli¬ rien, mehrere Lungenentzündungen und in der letzten Zeit häufige Durch¬ fälle angegeben werden. Anatomische Diagnose: Cirrhosis hepatis, Peribron¬ chitis caseosa, Carcinomata sex ilei disseminata etc. Der Darmbefund wird folgendermassen angegeben : „Am Ende des Dünndarmes befindet sich ein fünfzig¬ pfennigstückgrosses Geschwür mit wallartigem Rand, fast bis auf die Musku¬ laris gehend; die Serosa an dieser Stelle mit grauweissen Knötchen bedeckt. In der Nachbarschaft erheben sich knotige Gebilde auf der Schleimhaut, die auf dem Durchschnitt drüsenartig gebildet sind. Es sind im ganzen 6 ver¬ schiedengrosse Knoten von Haselnuss- bis Erbsengrösse. Die Serosa ist bis ins kleine Becken hinein mit kleinen Knötchen besetzt.“ (Nähere Angaben über die Natur des Geschwüres und der kleinen Serosaknötchen fehlen dem Ver¬ fasser.) Die mikroskopische Untersuchung eines der Knoten ergab folgendes: Der Tumor stimmt in der Hauptsache mit dem oben beschriebenen überein; es finden sich die gleichen Krebsstränge und die netzförmige Struktur, bedingt durch hyaline und hier auch kolloide Umwandlung der Stränge und des Binde¬ gewebes. Die Geschwulstzellen sind im allgemeinen grösser und von mehr ausgeprägter zylindrischer Gestalt als im ersten Falle. „Was das Verhältnis zu der Schleimhaut betrifft, so konnte hier ziemlich bald dasselbe nachgewiesen werden, wie in dem erst beschriebenen Tumor; zuerst Wucherung des Drüsen¬ epithels, mit peritubulöser Zellwucherung, schliesslich direkter Übergang in einen Krebszapfen nach Durchbruch der Drüsenmembran.“ Die Ausbreitung be-