Lehrbuch der gynäkologischen Diagnostik / von Georg Winter ; unter mitarbeitung von Carl Ruge.

  • Winter, Georg, 1856-1912.
Date:
1896
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Credit: Lehrbuch der gynäkologischen Diagnostik / von Georg Winter ; unter mitarbeitung von Carl Ruge. Source: Wellcome Collection.

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    Ende verdecken die Gestalt oft vollständig; liegt er intraligamentär oder ist er mit dem Uterus verwachsen, so stellt er einen rundlichen oder länglichen Tumor dar, welcher in seiner Gestalt nichts den Tubentumoren Eigentümliches mehr hat. Die Lage eines fraglichen Tumors kann für den tubaren Ursprung nur dann verwerthet werden, wenn sie dem Verlauf der Tube entspricht und nament- lich, wenn der Haupttumor an der Stelle des Infundibulum tubae im seitlichen Theile des Douglasschen Raumes liegt. Beweglichkeit und Konsistenz haben nichts für Tubentumoren Pathognomonisches. Zu diesen Eigenschaften der Tumoren, welche gelegentlich wohl schon die Diagnose sichern können, kommen noch einige Zeichen hinzu, welche für dieselbe einen hohen Werth haben. Fig. 161. Rechtsseitiger Hydrosalpinx. P.-B. 1j.i. Rechts ist deutlich der verdickte Tubenstrang fühlbar, welcher lateralwärts auf den Tumor übergeht. Links ist nur ein Stück eines schlaffen, wurstförmigen Tumors fühlbar. Das Palpiren eines dicken Stranges vom Uterushorn zum Tubenstrang Tumor ist ein untrügliches Zeichen eines Tubentumors. Der Strang ist der infiltrirte und nicht dilatirte uterine Theil der Tube, welcher bei entzündlichen Tubentumoren deshalb so konstant ist, weil die Entzündung vom Uterus aus zunächst diesen Theil der Tube befällt. Je infiltrirter die Wand, um so deut- licher fühlt man ihn, und nur bei alten Hydrosalpinxen kann die Tubenwand durch Resorption so dünn werden, dass er nicht mehr fühlbar ist. Man palpirt den Strang am deutlichsten, wenn man unter Emporheben des Uterus von innen neben dem Uterushorn mit der äusseren Hand von vorn nach hinten hin und her geht. Lateralwärts wird er meist unbestimmter und verliert sich in den Tumor oder verläuft noch ein Stück auf der Wand (Fig. 161); selbst bei intraligamentärer Entwicklung ist er deutlich (Fig. 157). Der Nachweis dieses Tuben- stranges ist vor allem dann von Bedeutung, wenn die ganze Tube zusammen mit Eierstock, Därmen, Blase und Peritonealcysten einen undefinirbaren Tumor