Ein Fall von Pseudobulbärparalyse infolge von Lues cerebri : inaugural Dissertation / vorgelegt von Alfred Schönfeld.

  • Schönfeld, Alfred, 1859-1917.
Date:
1912
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Credit: Ein Fall von Pseudobulbärparalyse infolge von Lues cerebri : inaugural Dissertation / vorgelegt von Alfred Schönfeld. Source: Wellcome Collection.

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    Die mikroskopische Untersuchung zeigt, daß die nor- male Konfiguration des Gewebes der Pia und Arachnoidea aufgehoben, das Bindegewebe gewuchert ist und die Ge- fäße entzündlich verändert, obliteriert und nur noch an Resten von elastischen Faserringen erkennbar sind. Wie in der Dura finden sich auch in den weichen Hirnhäuten die Käseherde häufig. Von der nervösen Substanz läßt sich die weiche Hirn- haut nur mit Substanzverlust loslösen. Überwiegend häufig- findet sich die syphilitische Menin- gitis an der Basis des Gehirns. Mit Vorliebe ist die Gegend des Chiasma und des interpedunculären Raumes ergriffen. Die Augenmuskelnerven und der Opticus sind häufig in den Bereich des meningitischen Exsudats oder der menin- gitischen Schwiele einbezogen, auch selbst verändert, gleichmäßig oder knollig- geschwollen. Die großen Arterien an der Hirnbasis werden von dem Prozeß ergriffen. Ihre Wandungen sind verdickt und mit den erkrankten Meningen verwachsen, ihre Lumina verengt oder -auch stellenweise erweitert. Auch hier an der Basis kann neben der diffusen Meningitis eine umschriebene Gummibildung bestehen, z. B. an einem der Hirnnerven. Auch kann sich der basal- meningitische Prozeß auf eine kleine Stelle, z. B. die Um- gebung des Oculomotorius, des Chiasma, beschränken. Andererseits haben sich in einem von Siemerling be- schriebenen Falle ausgedehnte Konglomerate von Gummi- geschwülsten gefunden. Viel seltener als an der Hirnbasis ergreift die syphi- Htische Meningitis die Konvexität des Gehirns und führt zu Störungen der Hirnfunktion durch Eindringen in das Hirn- gewebe. Der Versuch, die klinischen Krankheitsbilder mit den anatomischen Befunden in Einklang zu bringen, stößt häufig auf große Schwierigkeiten, so daß man oft mit bloßen Ver- mutungen sich begnügen muß. Die Massigkeit der Zell- infiltrate bei der Meningoencephalitis, die an ihnen be- obachteten Zerfallserscheinungen und ihr nahezu voll-