Einiges ueber die Pulsirenden Knochentumoren : Inauguraldissertation welche zur Erlangung der Doctorwuerde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshuelfe unter Zustimmung der Medicinischen Facultaet zu Kiel, nebst den Beigefuegten Thesen / Oeffentlich Vertheidigen wird Adolph Halling.

  • Halling, Adolph.
Date:
1867
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Credit: Einiges ueber die Pulsirenden Knochentumoren : Inauguraldissertation welche zur Erlangung der Doctorwuerde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshuelfe unter Zustimmung der Medicinischen Facultaet zu Kiel, nebst den Beigefuegten Thesen / Oeffentlich Vertheidigen wird Adolph Halling. Source: Wellcome Collection.

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    Durch Capillarruptur erfolgen ferner Hämorrhagieen in das umgebende Ge- webe, welche je nach ihrem Alter ein verschiedenes Ansehen darbieten. Die Grösse dieser Tumoren ist verschieden; die meisten kommen zur chirur- gischen Behandlung, wenn sie die Grösse eines neugebornen Kindskopfes erreicht haben, doch hat Dupuytren einen Tumor operirt, der einen Umfang von 32 Zoll hatte. Die befallene Extremität ist meist abgemagert, die Muskeln , welche über die Geschwulst laufen, ausgedehnt, verdünnt, im übrigen entweder normal oder im Zu- stande der fettigen Degeneration. Das Verhalten der Arterien beschreibt Chelius^} in einem Fall folgendermassen: Die art. exillaris und humeralis liefen über die Geschwulst weg, ohne ver- ändert zu sein, nur dass, so lange sie der Geschwulst anlagen, oben die art. axillaris 6 Linien, weiter unten die a. humeralis 4—5 Linien im Durchmesser betrugen, letztere aber, sobald sie die Geschwulst verliess, zu dem Durchmesser von 2 Linien sich ver- kleinerte. Alle Aeste, die von der art. axillaris und humeralis abgehen, namentlich die Aa thoracicae, die circumflexa humeri ant. et post, die profunda, waren bedeutend erweitert und reicher an Verzweigungen. Die Nerven waren nicht verändert. Die zweite Art der Knochentumoren, welche pulsiren können, die telangiek- tatische und cavernöse Form, ist ausserordentlich viel seltener, ja es ist in Frage ge- kommen, ob sie überhaupt existire, und ob nicht die als solche beschriebenen Bei- spiele mit der erst besprochenen Form verwechselt seien. Förster**) sagt, dass ar- terielle und capillare Telangiektasieen sich im schwammigen Knochengewebe, ins- besondere das Epiphyson der Röhrenknochen und der Diploe der glatten Schädel- knochen entwickeln, die erweiterten Gefässe Üiessen zu einer runden cavernösen Ge- schwulst zusammen, welche während des Lebens mit dem Arteri npuls isochrone Pulsationen zeigt. Das Knochengewebe schwindet allmählig bis auf eine dünne nach- giebige Knochenrinde, Avelche aufgebläht wird, oder die Geschwulst perforirt den Knochen und prominirt nach aussen. Es findet sich bald nur eine solche Geschwulst, bald sitzen in einem Knochen mehrere, zuweilen ist die Afiektion auf viele Knochen verbreitet und es finden sich daneben ähnliche Geschwülste in den Weichtheilen. Rokitansky***) fasst diese Telangiektasieen als wuchernde Gefässbildung in Knochenkrebsen auf, doch giebt er einen cavernösen Bluttumor im Knochen zu. Virchowf) hält das Vorkommen von peripherischen Angiomen der Knochen für un- zweifelhaft; Schon der Umstand, dass bei subcutanen Angiomen die Gefässe der Ge- schwulst nicht selten mit den Gefässen des unterliegenden Knochens zusammenhängeHy *) Lehre von den schwammigen Auswüchsen der harten Hirnhaut, p, 50. **) Handbuch d. spec. pathol. Anatomie, p. 69L ***) Lehrbuch der pathol. Anat. Bd. H. p. 130. t) Geschwülste HL p. 371.