Silber und Silbersalze als Antiseptica in chirurgischer und bacteriologischer Beziehung : Vortrag, gehalten am 28. Mai 1896 in Berlin auf dem 25. Congress der deutschen Gesellschaft für Chirurgie / B. Credé.

  • Credé, Carl Caecil Benno, 1847-
Date:
[1896]
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Credit: Silber und Silbersalze als Antiseptica in chirurgischer und bacteriologischer Beziehung : Vortrag, gehalten am 28. Mai 1896 in Berlin auf dem 25. Congress der deutschen Gesellschaft für Chirurgie / B. Credé. Source: Wellcome Collection.

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    fusion mit dem leichter löslichen milchsauren Silber, ähnlich wie ich bei Milzbrand und Erysipel beobachtet habe, günstige Einwirkungen zu erzielen. Will ich Höhlen wie die Blase etc. ausspülen, so verwende ich Itrol i :4—10000, oder wenn es sich um jauchige Processe handelt, wo ich sehr energisch Vorgehen will, seiner grösseren Löslichkeit wegen milchsaures Silber (Actol) in einer Lösung von 1:500—2000 Ganz besonders befriedigt bin ich, das so übelriechende, oft verrätherische und so wenig antiseptische Jodoform in meinem Krankenhause und meiner Praxis nicht mehr gebrauchen zu müssen, abgesehen von der Form der Einspritzung bei Tuberkulose. Selbst- verständlich nehme ich, wo Instrumente längere Zeit im Körper liegen müssen, nur solche von Silber. Bekannt ist, dass Nähte mit Silberdraht reactionsloser bleiben als solche mit Seide etc. Da aber Silberdraht doch nicht überall anwendbar ist, so habe ich mir meine Seidenfäden, Catgut und die Gummi-Drainagen ver- silbert, was, wie aus meiner Broschüre ersichtlich, sehr einfach zu machen ist. Die Fäden werden hierdurch Pilzculturen gegen- über nicht blos unzugänglich, halten sich also steril, sondern werden auch, wenn der Stichkanal aus anderen Gi ünden primär oder sekundär inficirt wird, sofort antiseptisch thätig werden und Culturen soweit vernichten, als ihr Vorrath an Silber reicht. Was die ebenso vortheilhafte Verwendung des Itrols in der Frauen- heilkunde, bei Augen-, Ohren- und Halskrankheiten, bei Geschlechts- leiden und in der Hand der Hebammen betrifft, so muss ich in dieser Richtung auf meine Broschüre verweisen. Meine Herren, ich gestatte mir nun, Ihnen zum Schluss einige Präparate zu zeigen; 1. Weissen Silberverbandstoff. 2. Grauen Silberverbandstoff. 3. Silberseide, Catgut und Drains. 4. Petrische Schalen mit a) Silber auf Nährboden (Agar), der mit Staphylokokken geimpft ist, wo er sterile Zonen bildet; b) Gold, Silber und Kupfer auf einer ebenso geimpften Platte Gold ist nicht, Silber zum Theil, Kupfer vollständig aufgelöst; c) Milchs. Silber (Actol): 1 Körnchen auf geimpften Nährboden gestreut, bildet grosse sterile Zonen; d) Citronens. Silber (Itrol): desgleichen; e) Gaze, Fäden, Drains, auf geimpftem Nährboden sterile Zonen bildend; 5. Zwei schematische Zeichnungen von Silber mit sterilen Zonen in Streptokokken. 6. Itrol und Actol in Substanz.