Abhandlung über Perkussion und Auskultation / von Joseph Skoda.

Skoda, Joseph, 1805-1881.

Date:: 1864

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Credit: Abhandlung über Perkussion und Auskultation / von Joseph Skoda. Source: Wellcome Collection.

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des Körpers, beim Drucke auf eiiizelne Theile etc. unvermeidliche rückgängige Bewegimg des Blutes in den grösseren Venen zu beschränken, und so für die Kapillargefässe unschädlich zu machen. Ohne die Venenklappen würde z. B. ein mit Pressen verbundenes Herabstreifen am Arme die Kapillargefässe spren- gen, ja es würde kaum eine rasche Zusammenziehung grösserer Muskelpartien ohne Sprengung von Kapillargefässen möglich sein. Was die Klappen der Ve- nen am Halse betrifft, so haben diese auch keinen andern Zweck, als den eben angefühi-ten. Insbesondere haben sie nicht die ihnen von Hamerujk zuge- muthete Bestimmung, der Blutsäule in den Hohlvenen beim gewöhnlichen Ex- spiriren zum Stützpunkte zu dienen, und so durch die Exspirationsbewegungen ein Eintreiben des Blutes in den rechten Ventrikel zu ermöglichen. Die normale Lunge besitzt ein Zusammenziehungsvermögen, welches die Wölbung des Zwerchfells nach aufwärts und die Vertiefung der Interkostal- räume bedingt. Dieses Zusammenziehungsvermögen wird mit der Inspiration nicht erschöpft. Die normale Lunge zieht sich, wie Versuche an Thieren zeigen, bei Eröffnung des Thorax nicht selten auf weniger als die Hälfte des Eaumes zusammen, den sie zu Ende der Exspiration bei unversehrtem Thorax ausfüllt. Der Fortbestand des Kontraktionsvermögens der menschlichen Lunge während des Exspirirens bis zu Ende der Exspiration geht aus der Thatsache hervor, dass bei gesunden Menschen der Perkussionsschall beim Exspiriren eben so wenig tympanitisch ist, als beim Inspiriren, wogegen sich der Verlust der Kon- traktionskraft der Lunge in Krankheiten durch den tympanitischen Schall wäh- rend der In- und Exspiration, eine Verminderung der Kontraktionskraft der Lunge dagegen durch den tympanitischen Schall bloss während der Exspira- tion kund gibt. Die normale Lunge übt demnach sowohl beim Inspiriren als beim Exspiriren einen Zug auf die Wandungen des Thorax und alles in der Brusthöhle Enthaltene aus; dieser Zug ist zwar stärker beim Inspiriren als beim Exspiriren; die Differenz kann aber nicht so gross gedacht werden, um daraus eine merkliche Erweiterung und Verengerung der Hohlvene während der Re- spirationsbewegungen erklärlich zu finden, da auch an den Interkostal räumen kein merklicher Nachlass der Spannung während des ruhigen Exspirirens sicht- bar ist. Von einem Drucke auf die Hohlvenne und auf die in der Brusthöhle vorhandenen Organe überhaupt kann aber beim ruhigen Exspiriren keine Rede sein, es wird somit beim ruhigen Exspiriren das Blut in der Hohlvene nicht gepresst, die Klappen der Halsvenen haben beim ruhigen Exspiriren nichts zu thun. Ein Druck der Brustwandungen auf die Lunge, und durch diese auf alles in der Brusthöhle Enthaltene findet beim Exspiriren nur dann statt, wenn die Kontraktionskraft der Lunge zur Austreibung der Luft nicht ausreicht. In sol- chen Fällen würde das Blut- aus den Hohlvenen in die Halsvenen, in die Schenkelvenen etc. getrieben, und bei einiger Pressung der Lunge müssten die Hohlvenen ganz blutleer werden, wenn nicht an den Halsvenen, den Schenkel- venen etc. Klappen angebracht wären. Ein Ventil an der Hohlvene zwischen Brust- und Bauchhöhle ist nicht vorhanden, weil bei einer jeden angestrengten Exspiration die Organe des Unterleibes gerade so stark gepresst werden als die Lunge. Das Blut der untern Hohlvene, der Lebervenen etc. erleidet beim