Tetanie und Staarbildung : ein Beitrag zur Pathologie und pathologischen Anatomy der Linse / herausgegeben von Wilhelm Schulek.

  • Peters, Albert, 1862-1938.
Date:
1898
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Credit: Tetanie und Staarbildung : ein Beitrag zur Pathologie und pathologischen Anatomy der Linse / herausgegeben von Wilhelm Schulek. Source: Wellcome Collection.

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    Schnitt gross genug, um einem grossen bernsteingelben Kern den Durchtritt zu gestatten, an welchem noch nn einer Stelle eine ziemlich beträchtliche Schiclit Corticalis anhaftete, während im Pupillargebiet noch grauweisse Massen sichtbar blieben, die durch das übliche Reibemanöver nicht entfernt werden konnten. Der Kern zeigte im Centruni eine milchige Trübung, deren Ausdeh- nung genau der vorher beobachteten entsprach, während der Kern selbst erheblich grösser war und eine ziemlich durchschei- nende Peripherie besass. Nach Constatirung dieser Verhältnisse wurde die Linse sofort in Müll er'sehe Lösung gebracht. Der Heilverlauf war ein durchaus normaler. Am 5. De- ccniber stellte sich Fat. wieder vor mit einem Pupillargebiet, welches an einzelnen Stellen schwarz erschien, während iin oberen Abschnitte noch graue Liusenreste sichtbar waren. Die Sehschärfe, die durch die Hornhauttrübungen stark beeinträchtigt wird, be- trägt ^/aoo iiiit H~ 11,0 D; mit + 18,0 wird Jäger 8 gelesen. 2. Fall. Der zweite Fall, bei welchem die Linse das typische Bild der Cataracta niiclearis nicht darbot, sondern sich wie eine reife Alterscataract verhielt, betraf die 40 Jahre alte Frau A. H. aus Cardorf (Fig. II). Sie kommt am 7. Oct. 1897 in meine Poliklinik mit der Frage, ob am linken Auge eine Ver- besserung des Sehvermögens durch eine Operation zu erzielen sei, nachdem eine 1894 am rechten Auge anderweitig vorge- nommene Operation kein, befriedigendes Sehvermögen ergeben habe. Es zeigte sich, dass beiderseits ein breites Iriscolobom nach oben angelegt war; rechts bestand ein ziemlich dichter Nachstaar, während links eine reife Cataract sichtbar war. Die Corticalis erwies sich als diffus getrübt bis in die vordersten Schichten hinein; der im Colobom sichtbare Linsenrand war inten- siv grauweiss gefärbt und an einzelnen Stellen unregelmässig ein- gekerbt. Die Corticalistrübung war jedoch nicht sehr intensiv; es konnte vielmehr ziemlich sicher nachgewiesen werden, dass eine so deutliche Kerntrübung wie im Falle I fehlte, dass dieser zweite Fall also in Parallele zu setzen ist mit den senilen Total- staaren. Die später zu beschreibenden Veränderungen an der Kernperipherie wurden jedoch durch die Corticalistrübung verdeckt. Da eine Contraindication nicht vorlag, so wurde am 13. Oct. die Extraction vorgenommen, wobei nach der KapseleröflPnung mit der Fliete durch Fingerdruck erst weiche Corticalismassen und dann ein