Zwölfter Jahres-Bericht über die Wirksamkeit der Augen-Heil-Anstalt für Arme in Posen, St. Martin-Str. Nr 6 für das Jahr 1889 / mittgetheilt von Dr. Bol. Wicherkiewicz.

  • Wicherkiewicz, Bolesław, 1847-1915.
Date:
1890
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Credit: Zwölfter Jahres-Bericht über die Wirksamkeit der Augen-Heil-Anstalt für Arme in Posen, St. Martin-Str. Nr 6 für das Jahr 1889 / mittgetheilt von Dr. Bol. Wicherkiewicz. Source: Wellcome Collection.

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    drohenden Erscheinungen iiberg-elit, — dagegen möchte icli mit wenigen Worten den Atropinmissbraiich bei gewöhnli- chen Augenleiden, hauptsächlich, wenn die Kranken selbst, oder deren Umgebung das genannte Mittel handhaben, bertiliren. Atropin sollte überhaupt womöglich nur durch den Arzt applicirt werden, und jedenfalls sollte die Wirkung des Mittels durch denselben genau controlirt werden, wobei auf nachstehende Umstände zu achten ist: 1. — Von entzündlichen Augenkrankheiten kann das Atropin angewandt werden bei Entzündungen der Hornhaut, der Regenbogenhaut und des Ciliarkörpers (Cyclitis) — aber in keinem Falle bei einfachen nicht complicirten Leiden der Augenlider oder der Bindehaut. 2. — Sobald in den oben angefürten für Atropin- application geeigneten Fällen die Pupille nach einmaliger oder mehrmaliger Einträuflung einer VaVo Lösung sich ge- hörig erweitert hat, muss man sie in diesem Zustande bis zum Aufhören der drohenderen entzündlichen Erschei- nungen und jedenfalls des Schmerzes, erhalten; hierzu genügt es aber, das Atropin einmal täglich, oder sogar nur jeden zweiten oder dritten Tag einzuträufeln. 3. — Sobald eine Entzündung mit stärkerem Thrä- nenfluss verbunden ist, z. B. bei skrophulösen Hornhaut- infiltraten der Kinder, alsdann muss man zwecks Einträuflung den Kopf des Kranken völlig nach hinten zurückbiegen und einige Minuten in dieser Lage erhalten. Sollte auch dann noch der hineingeführte Tropfen zu schnell mit den Thränen den Bindehautsack verlassen und keine Wirkung auf das Auge ausüben, so wird man besser thun, statt der Lösung eine Atropinsalbe zu nehmen (72% mit Vaselin), die wir, nachdem die Thränen in genügender Weise abgetrocknet, hanfkorngross in den Bindehautsack mit einer Sonde ein- zuführen pflegen. Auf diese Weise beugen wir entschieden der allgemeinen Intoxication vor. Letztere haben wir frülier, namentlich bei Kindern, nicht selten zu beobachten Gele-