Ueber die Macula lutea des Menschen und die Ora serrata einiger Wirbelthiere / von Fr. Merkel.

  • Merkel, Friedrich Siegmund, 1845-1919.
Date:
1870
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber die Macula lutea des Menschen und die Ora serrata einiger Wirbelthiere / von Fr. Merkel. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    15/30 (page 9)
    Schültze schon schematisch abgebildet hat, d. h. man würde statt des Netzes Fasern sehen, wie sie auch natürlich ein gelungener Flächenschnitt zeigen muss (Fig. 11). Die regelmässigen Vierecke, welche die äussere Faserschichte in Fig. 12 bei a gegen die äussere granulirte abschliessen und welche sich an allen Dickendurchschnitten der Macula lutea finden, die Richtung auf den Verlauf der Zapfenfasern mag sein welche sie wolle, erklä- ren sich sehr leicht aus dem oben erwähnten Verhalten der letzteren. Diese treten recht- winkelig in die äussere granulirte Schichte ein und die Scheiden müssen ihnen folgen. Sie legen sich also fest aneinander und bilden so auf ganz natürliche Weise, durch die schiefe Richtung der nach aussen liegenden Scheidenstücke abgegränzt, die erwähnten Vierecke. Zur Bindesubstanz dieser Schichte gehören noch die von Henle beobachteten kegel- förmigen Körperchen im Bereich der Zapfenkörner. Dieselben lassen sich am besten an den in Platin aufbewahrten Präparaten beobachten. Die Körner, die, wie schon oben erwähnt, sämmtlich rund sind, können sich in Folge dieser Eigenschaft nicht vollkommen dicht anein- ander legen, und zum Ausguss der zwischen denselben bleibenden Lücken wird nun die zwischen den Scheiden befindliche Kittsubstanz benützt. In der Eigenschaft als indifferentes Ausfüllungsmittel haben sie jedoch keine constante Gestalt, und obgleich die Kegelform beson- ders an der Gränze gegen die äussere Faserschichte hin die häufigste ist, finden sich doch auch oft rocheneiartige oder ganz unregelmässige Bildungen1). Wir kommen jetzt zur Betrachtung der äusseren granulirten Schichte. Diesen ihr von Henle gegebenen Namen ziehe ich desshalb dem M. ScmjLTZE’schen »Zwischenkörnerschichte« vor, weil sie ja lange nicht alles umfasst, was zwischen den beiden Körnerschichten liegt, und weil letzterer Name gar zu leicht zu Missverständnissen Anlass geben kann, da H. Müller, der denselben zuerst braucht, alles darunter versteht, was zwischen den beiden Körnerschichten liegt. Ausserdem hat der Name »granulirte Schichte« noch den Vorzug, zugleich die Struktur derselben zu bezeichnen, ein Grund, der natürlich M. Schültze abhalten wird, diesen Namen zu acceptiren, da er ja, wie schon oben bemerkt, andere Ansichten über die moleku- laren Substanzen hat, als sie in neuerer Zeit wieder von Henle und mir2) ausgesprochen sind. Mit der Verfolgung der Nervenelemente durch diese Schichte der Retina ist es mir leider auch nicht besser ergangen, als anderen Beobachtern. Die abgerissenen Zapfenfasern konnte ich nie in klarem Zusammenhang mit Nervenfäserchen der inneren Körnerschichte 1) Wenn ich hier den eigentümlichen Stützapparat der äusseren Schichten des gelben Fleckes als geschlossene Röhren dargestellt habe, so will ich damit nicht sagen, dass nicht etwa eine andere Deutung die Scheiden als ein honigwabenartiges Fachwerk von aneinander gefügten Bändern ansehen könnte. Doch glaube ich mich besonders durch die Fig. 3 u. 4 auf Taf. I und durch das Bestehen der kegelförmigen Körperchen Henle’s berechtigt, die obenstehende Beschreibung als richtig festzuhalten. 2) Zeitschr. für rat. Medicin. 3. Reihe. XXXIV. Bd. p. 49. Merkel, Macula lutea. 2