Mein tagewerk / von Johannes Reinke.

  • Reinke, J. (Johannes), 1849-1931.
Date:
1925
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Mein tagewerk / von Johannes Reinke. Source: Wellcome Collection.

    300/514 (page 286)
    f)errn S t e I) e I i rt erhielt idi bann unterm 5. Huguft 1914 folgenbe Karte aus Sennheim: „Derehrter t)err profeffor, was nun aud? gefchieht, id? bleibe meinen Jteunben treu. Die Qer^cn, öie ge- meinfam für bas (Bute gearbeitet haben, mirb man nie auseinanber bringen. — Deutfdjlanb bann jeßt fehen, mie bie dlfäffer im all¬ gemeinen txeupflidjtig finb. hoffentlich nid|t 3U fpat! Hh* treu ergebener S. Steheiin.“ Hm 7. unb 8. Huguft fanb bie Schlaft bei Blülhaufen ftatt, in ber Sennheim 3etfchoffen mürbe. Kd) er- bunbigte mich smeimal öurd) poftbarte nadj bem dtgepen h^u Steheüns unb feiner Familie, erhielt aber erft unterm 15. (Bbtober biefe Karte: „Sehr geehrter h^rr profeffor, beften Danb für Jhre freunölidje Karte. Kd) übereinftimme gans mit 3\\xm Hnjchau- ungen. Groß allem finb mir alle nod) mohl. Sdjabe für bie fcböne Hoffnung, bie mir hatten, Sie bei uns im September 3U höben! Kn großer (Eile Kht 3\ Stehelin.“ — Hm 6. Blärs 1916 hatte id) nod) eine Karte uon f)errn S t e h e 1 i n aus Bafel erhalten, in ber er mitteilte, baß in Sennheim feine Kabxiben unb IDohnhäufer nollftänbig ^erftört feien; bann heifet es: „hoffentlich mirb es halb möglxd] fein, mie früher feine (Bebanben aus^utaufdjen unb ge¬ rn einf am 3u arbeiten!“ — Damit fanb ber Briefmechfel fein (Enbe. Ilm bie elfaß-Iothringifche Krage, bie ja einftmeilen burd) bas Schmert in gan3 anberem Sinne gelöft mürbe, h^* 3um Hbfd|luß 3u bringen, fei noch ößt 3ufcf}tift eines „Hlten Glfaß-£othringers“ aus bem Blai 1915 gebadjt, ber fid) rxid^t mit Hamen unter3eid)net. Der Brief mar burch einen Hrtibel uon mir im „hamburger Srem- benblatt“ neranlaßt, ber fid) auf <E.-£. be3ogen hoben muß, oon bem iih aber bein djemplar aufbemahrte, auch feines Inhalts midi nidjt entfinne. Der Hnonpmus fchreibt: öhnlidje Hnfidjten mie bie meinigen feien unter ber benbenben elfaß-lothringifdjen Beuölberung allgemein oerbreitet. Blanche beutfdje Seitungen, 3. B. bie Rheinifdj-IDeftfälifche, hätten burdj Dextretung entgegen- gefeßter Hnfid)ten fehr uiel Schaben angeridjtet. Gr habe in feiner jugenb ben Krieg non 1870 erlebt unb bebaure mit 99 Pro3ent ber d.-£.-Beuölberung tief ben jetzigen fdjrecblidien Krieg. Blöge es bet leßte beutfd)-fran3öfi}dje Krieg fein — bod) bas merbe Dorrt bünftigen Kriebensfdjluß abhängen. (Belange es ben Kran- 3ofen, bas Glfaß 3urüdi3uerobern, fo märe bas nicht nur für bie Glfäffer, fonbern für alle am Kriege beteiligten Dölber bas größte