Diagnose, Pathologie und Therapie der Frauen-Krankheiten / Graily Hewitt ; Deutsch herausgegeben von Hermann Beigel.

  • Hewitt, Graily, 1828-1893.
Date:
1869
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Credit: Diagnose, Pathologie und Therapie der Frauen-Krankheiten / Graily Hewitt ; Deutsch herausgegeben von Hermann Beigel. Source: Wellcome Collection.

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    Kreuzschmerzen sind eines der häufigsten Symptome bei Frauen, welche an Gebärmut- ter - oder ähnlichen Erkrankungen leiden. Sie bilden eine Hauptklage der Patientin. Der Schmerz, den wir hier meinen, affizirt gewöhn- lich die untere Dorsalgegend, die Lumbarregion, und deren Umge- gend. Er ist im Allgemeinen weder acut, noch genau begränzt für die Patientin aber sehr quälend. Seine Intensität ist der Heftig- keit der Erkrankung durchaus nicht proportional. Besteht neben der Gebärmuttererkrankung noch ein constitutionelles Unwohlsein, dann sind die Patientinnen dem höchsten Grade dieses Schmerzes ausgesetzt. Ein Leiden dieser Art bildet der Gebärmutterkrebs, wel- cher langanhaltende Menorrhagie erzeugt, welche wiederum Anämie zur Folge hat. Eine der häutigsten Ursachen für Kreuzschmerzen ist die Gebär - mutterknickung. Zwar zeigt nicht jeder Schmerz im Kreuze ein Lei- den der Generationsorgane an, allein das lange Bestehen eines sol- chen muss den Arzt darauf aufmerksam machen, seine Untersuchung auf genannte Organe auszudehnen. Zuweilen exacerbiren die von Erkrankungen des Geschlechtsappa- rates abhängenden Kreuzschmerzen zur Menstruationszeit, zuweilen treten sie nur während, vor oder nach dieser Periode auf. Am häu- figsten werden sie mit Lumbago verwechselt. Schmerzen in der hypogastrischen Region. Diese müssen für die Zwecke der Diagnose in folgende Unterab- theilungen gebracht werden: a) intermittirende Schmerzen; b) mehr oder minder constante Schmerzen; cj Schmerzen inflammatorischer Na- tur; d) Schmerzen im Vereine mit Symptomen, wie die in der Per- foration auftretenden; e) hysterische Schmerzen; f) Druck nach unten. a) Intermittirende Schmerzen. Von allen den Schmerzen, über welche Frauen in Erkrankungen der Geschlechtsorgane klagen, sind diejenigen am charakteristisch- sten, welche man „wehenartige nennen kann. Ihre Eigenthümlich- keit besteht im paroxismatischen Auftreten und in der Freilassung der Patientin während der Intervalle. Ihren Ursprung verdanken sie ge- wöhnlich den Contractionen des Uterus, welche durch die Anwesenheit irgend eines Körpers, einer Substanz oder Flüssigkeit innerhalb dieses Organes veranlasst werden. Leidet also eine Frau an Schmerzen in der hypogastrischen Region, welche sich durch die eben genannten Ei-