Beiträge zur aetiologie und chirurgischen therapie der septischen peritonitis.

  • Reichel, Paul, 1858-
Date:
1889
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Credit: Beiträge zur aetiologie und chirurgischen therapie der septischen peritonitis. Source: Wellcome Collection.

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    Die in den letzten Jahren so vielfach rege gewordenen und aus- gesprochenen Hoffnungen grosser Erfolge einer chirurgischen Behand- lung einmal ausgebrochener septischer Peritonitis kann ich nicht theilen; ich glaube, dass wir bald an den Grenzen unseres Könnens auf diesem Gebiete angelangt sind. In der frühzeitigen Inangriff- nahme frischer Darmrupturen traumatischen oder ulcerösen Ursprungs durch das Messer sehe ich indess ein dankbareres Feld der chirur- gischen Thätigkeit, das gewiss noch weit mehr ausgebaut werden musS; als es bisher geschehen. Darin, dass diese Fälle eine operative Behandlung erfordern, stimmen ja heute schon die Mehrzahl der Aerzte überein, wie die zahlreichen Discussionen der verschiedenen Aerzte- vereine in aller Herren Länder beweisen. Darüber gehen die An- sichten jedoch noch weit auseinander, wann wir bei einer perforativen Bauchwunde, insbesondere einer Schusswunde eingreifen sollen. Bei den traurigen Aussichten unserer Therapie einer bereits bestehenden Peritonitis gegenüber schliesse ich mich der Ansicht derer an, die so früh wie möglich nach Kenntnissnahme der Verletzung zur Lapa- rotomie rathen und nicht erst das Auftreten entzündlicher Symptome abwarten wollen, auch auf die Gefahr hin, eventuell einmal das Ab- domen zu öffnen, ohne dass sich eine Darmverletzung findet. Sollten sich die von S e n n i) in die Praxis eingeführten und so gerühmten Insufflationen von Hydroxygengas per rectum so bewähren, wie es den Anschein hat, dann dürften wir in ihnen vielleicht das sicherste Hülfsmittel der Diagnose einer Darmläsion und damit den besten Fingerzeig besitzen, ob eine Laparotomie indicirt ist, oder nicht. Zur Zeit müssen noch weitere Erfahrungen hierüber abgewartet werden. 1) Rectal insufflation of hydrogen gas an infallible test in the diagnosis of visceral injury of the gastro-intestinal canal inpenetrating wounds of the abdomen. Journ„of the Amer. med. assoc. 1888. Vol. X. No. 25—26.