Beiträge zur aetiologie und chirurgischen therapie der septischen peritonitis.

  • Reichel, Paul, 1858-
Date:
1889
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Credit: Beiträge zur aetiologie und chirurgischen therapie der septischen peritonitis. Source: Wellcome Collection.

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    holt wurde und Heilung eintrat, glaube ich hierher rechnen zu sollen. Es sind dies eben Fälle, wie ich sie oben skizzirt, bei denen vor den zu einem Convolut zusammengeballten Darmschlingen sich eine grosse, deutlich fluctuirende Eiterhöhle findet, die zwar einen grossen Theil des Abdomens einnimmt, bei deren Auswaschung das Desinficiens jedoch nur mit den Wandungen der Abscesshöhle, nicht mit normalem oder nur wenig entzündetem Peritoneum in Berührung kommt. Unter solchen Umständen verringert sich natürlich die Gefahr der Intoxication, wie der Weiterverbreitung der Peritonitis ausser- ordentlich, da die dicken Fibrinbeschläge eine rasche Resorption wohl nicht gestatten; man versteht dann, wie nach einer Ausspülung mit Sublimat von 1 : 500 oder einer 2 '/2 proc. Carbollösung Heilungen ohne allzu schwere Intoxicationserscheinungen erfolgen können. In solchen Fällen genügt jedoch sicher die einfache Entleerung des Ex- sudates mit folgender Drainage, resp. Tamponade. — Die Zahl der geheilten Fälle, bei denen bei offener, d. h. nicht durch Adhäsionen theilweise abgeschlossener Peritonealhöhle eine antiseptische Aus- waschung wegen infectiöser Peritonitis vorgenommen wurde, schrumpft ausserordentlich zusammen. Sichere Heilungen sind freilich constatirt. So ist bekannt der Fall Liicke'sO von Heilung einer frischen durch Perforation eines typhösen Geschwürs entstandenen Peritonitis durch Laparotomie und Auswaschung mit Sublimat von 1 : 2000 — die Operation konnte wenige Stunden nach der Perforation ausgeführt werden; ein 2. Fall Lücke's-) endete tödtlich; trotz Ausspülung fand sich im Ca- vum Douglas! Eiter retinirt, der nicht von der Spülflüssigkeit weg- geschwemmt worden war. Ferner erzielte Rosinski3) einen Erfolg bei einer einen Ileus begleitenden serös-eiterigen Peritonitis; er spülte die vorgezogenen Därme beständig mit Borwasser ab und irrigirte in den folgenden Tagen von dem eingelegten Drainrohr aus die Bauch- hohle mehrfach mit Borwasser. Weitere Fälle werden von Barlow und Godlee^), Israel°) (Entleerung von Eiter aus der Bauchhöhle bei einer Herniotomie, bei der sich die Bruchschlinge nicht einge- 1) Eiu Fall von chirurgisch behandelter Perforationsperitonitis. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. XxKVI. S. 521. 2) Laparotomie uud Darmnaht bei perforirendem Typhusgeschwür. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. XXV. S. 1. 3) Beitrag zur chirurgischen Behandlung von eiteriger Peritonitis und Darm- obstruction. Warschau. Medycyoa ISbS. No. 6. Ref. des Centrbl. f. Chir. 1888. S. 893. 4) Suppuratiou arouiid the Vermiform Appendix, treated by Abdomiual lu- clsion. Med. times aud gaz. 1885. December 19. Ref. C. f. Chir. 1886. S. 135. 5) Deutsche med. Wochenschr. 1884. S. 253.