Beiträge zur aetiologie und chirurgischen therapie der septischen peritonitis.

  • Reichel, Paul, 1858-
Date:
1889
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Credit: Beiträge zur aetiologie und chirurgischen therapie der septischen peritonitis. Source: Wellcome Collection.

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    düng entwickelte, erklärt sich wohl daraus, dass die der Wundfläche sich anlegenden Abschnitte des Netzes und der Serosa der Därme sehr rasch mit ihr fest verklebten. Bei der mehrere Tage später vor- genommenen Tödtung der Thiere fanden sich wenigstens regelmässig feste Adhäsionen an dieser Stelle, die übrige Abdominalhöhle jedoch völlig normal. Die oben citirte Angabe Grawitz's bedarf demnach einer Einschränkung. Es ist zuzugeben, dass, wenn es an irgend einer Stelle der Abdominalhöhle zu einer wirklichen Phlegmone kommt, die Gefahr einer Weiterverbreitung der Infection von hier aus bis zum tödtlichen Ende sehr nahe liegt. Liegen jedoch günstige Bedingungen vor, die eine rasche und feste Adhäsionsbildung ermög- lichen, so kann hierdurch die Gefahr abgewendet werden. Beim Men- schen wird freilich, da dessen Peritoneum weit empfindlicher ist und nicht in dem Maasse zu adhäsiven Entzündungsvorgäugen neigt, wie das des Hundes, auch der günstige Ausgang ein weit seltenerer sein. Wie weit sich aus diesen Ergebnissen praktische Schlussfolgerungen ziehen lassen, soll später ausführlicher erörtert werden. Ich wende mich jetzt zum klinischen Theil meiner Arbeit. Mir stand das Material der königl. Universitätsfrauenklinik zu Berlin während der Zeit von Michaeli 1885 bis Ostern 1887, während welcher ich der Anstalt als Assistent angehörte, zur Verfügung. Leider konnte ich aus äusseren Gründen nicht sämmtliche während dieses Zeitraumes daselbst ausgeführten Laparotomien berücksichtigen, son- dern mir nur von den Krankengeschichten einer beschränkten Zahl, 174 Fällen, Excerpte machen. Die folgenden Zahlenangaben geben daher, wie ich ausdrücklich hervorheben möchte, durchaus kein voll- ständiges Bild von der Frequenz und Art der in der Berliner Frauen- klinik ausgeführten Operationen und ihrer Resultate. Ihre Auswahl überliess ich völlig dem Zufall. Herrn Geh. Rath Olshausen bin ich für die gütige Erlaubniss zur Benutzung dieses Materiales sehr zu Dank verpflichtet. Nach der Art der Operation vertheilen sich die 174 Fälle auf 1120variotomien, 10 Salpingotomien, 19 Explorativincisionen, 28 Myo- motomien und 5 Laparotomien anderer Art. Für die weitere Gruppirung waren mir in Rücksicht auf die Wegner-Grawitz'schen Arbeiten maassgebend die Beschaffenheit des Peritoneum einer-, die nach Schluss der Bauchwunde bestehenden Wundverhältnisse andererseits. Tabel- larisch durchgeführt habe ich diese Eintheilung freilich nur bei den Ovariotomien, da die den anderen Gruppen augehörendea Fälle je zu wenig zahlreich sind; doch will ich bei der späteren Betrachtung dieser den gleichen Principien Rechnung tragen.