Die experimentelle Analyse der Bewusstseinsphänomene / von Wilhelm Wirth.

Wirth, Wilhelm, 1876-1952.

Date:: 1908

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Credit: Die experimentelle Analyse der Bewusstseinsphänomene / von Wilhelm Wirth. Source: Wellcome Collection.

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Willensrichtungen des Temperamentes und Charakters, die vor- übergehenderen Erx-egungszustände und ähnliches * *), welche die jeweiligen Bewußtseinsinhalte noch mehr als bloße Teilbedingungen ihres eigenen weiteren Verlaufes erscheinen lassen. Als das ein- heitliche System dieser rein psychologisch abgeleiteten Disposi- tionen, die dem Bestände des Bewußtseins in seiner individuellen Abgeschlossenheit zunächst stehen, kann vor allem auch der Be- griff der „Seele“, des „Subjektes“ oder der „Persönlichkeit“ wieder eine exakte Fassung als wissenschaftlicher Begriff er- langen 2). Doch fehlt natürlich im Bereiche des rein Disposi- tioneilen bei der Unbegrenztheit der gedanklichen Kausalbeziehung, wie erwähnt, die Abgeschlossenheit nach außen gegen die zentraleren Zonen des Nervensystems, so daß die psychologischen und die physiologischen Dispositionsbegriffe ohne scharfe Grenze ineinander übergehen. Von diesen Begriffen wird aber nun freilich in neuerer Zeit etwas viel Gebrauch gemacht, um den jeweils aktuellen Ge- samtbestand der Bewußtseinserscheinungen möglichst einzuengen, eine Frage, die natürlich nur von Fall zu Fall durch die Selbst- beobachtung an der Hand exakt vergleichbarer und womöglich experimentell beherrschter Bedingungen gelöst werden kann. Viel- leicht tragen die späteren Ausführungen mit dazu bei, daß dem Bewußtsein wieder allgemeiner ein größerer Ausschnitt aus dem gesamten Verlaufe der psychischen Vorgänge zugestanden wird. 3. Die innere Gliederung des Bewußtseins und die Hauptarten seiner Inhalte. Wenn man den jeweiligen Bestand des Bewußtseins und die allgemeinen Erscheinungen bei der Koexistenz seiner Inhalte analy- sieren will, geht man immer von einer Klassifikation einzelner Haupt- und Unterarten der Inhalte aus, die in der gegebenen Gruppierung als qualitativ bereits bekannte Seiten und Elemente *) Da diese Dispositionen in ihren Quantitätsverhältnissen, die natürlich immer nur in ihrer Wirkung auf die Bewußtseinsinhalte einen konkreten Sinn besitzen, auch einen Zeitverlauf darstellen , so hindert nichts, sie noch ohne jede Rücksicht auf physiologische, materielle Prozesse mit Th Lipps als unbewußt psychische Vor- gänge zu bezeichnen. *) Th. Lipps, Grundtatsachen des Seelenlebens 1883, S. 435 ff.