Dr. Steffan'sche Augen-Heilanstalt 1873-1874.

Date:: 1874

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Credit: Dr. Steffan'sche Augen-Heilanstalt 1873-1874. Source: Wellcome Collection.

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Dr. Steffan, sobald seine Keime die Grenzen des Auges überschritten haben regelmässig in relativ rascher Zeit dem Leben der Kiuder ein Ziel setzt, glaube ich nicht mehr, dass jetzt noch etwas für das Leben des Kindes zu befürchten steht. Der vorliegende Fall mao- somit als Beweis dafür dienen, dass das Glioma retinae ursprüngHch ein rem locales üebel darstellt, das sich erst allmälig weiter verbreitet und den Gesaramtorganismus inficirt, dessen das Leben vernichtender Ausgang also nur durch eine möglichst frühzeitige radicale Exstir- pation vermieden werden kann. Fall 3. Acute Miliartuberkel der Aderhaut, zu Lebzeiten mit dem Augenspiegel diagnosticirt, durch die Sectiou bestätigt. -.- Das 5jährige Mädchen lag bereits seit 6 Wochen an einem fieberhaften AUgenieinleiden darnieder, ohne ein klares Krankheitsbild und dem- gemäss eine sichere Diagnose darzubieten. Die sich steigernden Kopfsymptome mit dem Verdacht Miliartuberculose vor sich zu haben bewogen den behandelnden Arzt Dr. Rehn, die Spiegelunter- suchung zur Aufklärung der Diagnose zu Rathe zu ziehen. Am 26. October 1878 untersuchte ich daher zum ersten Male die vorher atropinisirten Augen des bereits in einem soporösen Zustande be- findlichen Kindes. Jederseits Hessen sich iu der Aderhaut 6—8 rundliche weissgelbe Flecken von Ve —Papillendurchmesser nach- weisen, deren helles Ceutrum allmälig in die Farbe des umgebenden normalen Augenhiutergrundes überging. Nach 6 Tagen, am L No- vember 1873, fand die zweite ophthalmoskopische Untersuchung statt, und fiel mir sofort in die Augen, wie sehr die betrefiFenden Flecken an Grösse zugenommen hatten und viel deutlicher hervor- stachen, wie bei der ersten Untersuchung; dabei Hessen Retina und Opticuseintritt nichts Abnormes erkennen, die brechenden Medien des Auges vollkommen rein. Ln Zusammenhalt mit den übrigen Krankheitssymptomen konnte nur an Miliartuberkel der Aderhaut ge- dacht werden als Theilerscheinung allgemeiner acuter Miliartuber- culose. Am folgenden Tage (2, November 1873) starb das Kind, und konnte am 3. November die Section gemacht werden, soweit sie überhaupt gestattet wurde, d. h. es durfte nur die Schädelhöhle er- öffnet werden; dabei wurde das rechte Orbitaldach aufgemeisselt und die hintere Hälfte des rechten Bulbus vorsichtig weggenommen; mehr konnte im vorliegenden Falle leider nicht erreicht Averden. Es ergab sich ausgedehnte Miliartuberculose der Pia, besonders an der Convexität, iu der Hirnsubstanz selbst überall gerstenkorn- grosse, isolirte Tuberkel. In der Aderhaut Hessen sich mit blossem