Die hypodermatische Injection der Arzneimittel : nach physiologischen Versuchen und klinischen Erfahrungen / bearbeitet von Albert Eulenburg.

  • Eulenburg, Albert, 1840-1917.
Date:
1865
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Credit: Die hypodermatische Injection der Arzneimittel : nach physiologischen Versuchen und klinischen Erfahrungen / bearbeitet von Albert Eulenburg. Source: Wellcome Collection.

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    Erstes Kapitel. Historischer Ueberblick. Unter hypodermatischer oder subcutaner Injection ver- steht man die Einspritzung medicamentöser Flüssig- keiten in das Unterhautzellgewebe des Körpers. Das Wort „subcutan wkd hier nicht allein in dem Sinne gebraucht, in welchem man von subcutanen Verletzungen, Operationen u. s. w. redet, sondern es ist dabei zugleich und vorzugsweise das Terrain der Einspritzung in's Auge gefasst. Demnach sind alle Injectionen medicamentöser Flüssigkeiten, die nicht in das Unterhautzellgewebe, sondern in geschlossene, von serösen Membranen ausgekleidete Körperhöhlen, in Theile des Gefässsystems, neugebildete Gewebs- ränme u. s. w. stattfinden, von unserer Betrachtung vollständig ausgeschlossen. Die hypodermatische Injection ist ein neues, erst seit einem Decennium geübtes Verfahren; jedoch lehnt sich dasselbe an ge- wisse ältere, sogenannte örtliche Methoden der Arznei-Application so eng an und verläuft mit ihnen in einer solchen historischeu Continuität, dass wir seine Greschichte nur im Zusammenhang mit diesen älteren Methoden auflPassen und darstellen können. Da letztere, wenigstens zum Theil, noch heut in der Medicin Geltung beanspruchen, werden wir sie später auch ihrem Werthe nach mit der hypodermatischen Injection in Parallele zu stellen haben. Alle die hier zusammenzufassenden Methoden haben das Gemeinschaftliche, dass bei ihnen das Hautorgan als Appli- cationsstätte für Arzneimittel benutzt wird.* Wesentlich die Tiefe der zur unmittelbaren Aufnahme des Arzneikörpers die- nenden Hautschicht, ihre grössere oder geringere Entfernung von der Oberfläche, constituiren den Unterschied und bestimmen die relativen Vorzüge der einzelnen Methoden. Da wir nun am 1*