Die Retention des Gebärmuttervorfalles durch die Kolporrhaphia posterior / von C. von Engelhardt ; mit einem Vorwort von G. Simon.

  • Engelhardt, C. von.
Date:
1871
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Credit: Die Retention des Gebärmuttervorfalles durch die Kolporrhaphia posterior / von C. von Engelhardt ; mit einem Vorwort von G. Simon. Source: Wellcome Collection.

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    der Vorfall wieder ausbildete. In gleicher Weise frischte auch Malgaigne schon vor Kuechler das Orificium vaginae mit an und ver- einigte dann vom Damme aus durch Nähte, welche die Schleimhaut mitfassten; in dieser übermässigen Tiefe der Nähte liegt vielleicht der Grund, wesshalb ihm die Vereinigung bei dieser, durch die Aus- dehnung der Anfrischung in die Scheide hinein, noch die meiste Aus- sicht auf Erfolg bietenden Art der Episiorrhaphie nicht gelang. Eine ■weitere sehr sinnreiche Modification hat Breslau angegeben und in einem Falle ausgeführt; er bildete aus den bei der Anfrischung sonst wegfallenden Theilcn zwei mit der äusseren Haut noch zusammen- hängende Lappen, die er nach aussen umschlug und durch Knopf- nähte vereinigte, nachdem er vorher die tieferen angefrischten Partieen durch die Zapfennaht coaptirt hatte. Die Vereinigung kam zu Stande und es war auf diese Weise ein fester, kielförmiger Damm hergestellt; doch auch dieser konnte bei der, heftigen Anstrengungen ausgesetz- ten Patientin dem Gewichte des aufliegenden Uterus nicht widerstehen, dessen Cervix sich nach einigen Monaten zuerst in der verengten Schamspaltc einkeilte und endlich den neuen Damm völlig verdrängte. Auch Diefenbach, Crede, Kiioisch und v. Scanzoni (um nur die hervorragendsten Namen anzuführen) haben die Episiorrhaphie aus- geführt, sind aber keine Anhänger von ihr geworden, da entweder der Effect der Operation aus den angegebenen Gründen kein nach- haltiger war, oder die Vereinigung nicht zu Stande kam, welchen letzteren Umstand man aber wohl weniger der Methode, als irgend einem Versehen in der Ausführung, namentlich der unvollkommenen Vereinigungsweise, zur Last legen dürfte. Mit der Episiorrhaphie verwandt ist das Verfahren, welches zu- erst Heyfelder, dann Dammes, Schiefer und Andere anwandten und das darin besteht, dass durch beide Labien ein oder mehrere Ringe gezogen werden, um ihr Klaffen zu verhindern; das mag wohl, nament- lich wenn man, wie Dommes, einen goldenen, mit einem Schlosse ver- sehenen King benutzt, recht hübsch sein, eignet sich aber mehr dazu, einen Lapsus von Seiten der betreffenden Frau, als einen Prolapsus des Uterus zu verhindern, denn, wenn auch ausnahmsweise der Ring einmal nicht auseitern sollte, so würde der Uterus doch die eine oder die andere der bestehenden Lücken sehr bald durch Dehnung der Ränder für sich passirbar machen und gewiss mit weit mehr Beschwer- den und Schmerzen für die Frau, als nach der eigentlichen Epi- siorrhaphie. Dommes will seine Ringe allerdings auch nur dort an- wenden, wo er die Vereinigung durch die blutige Naht für unaus- führbar hält, namentlich bei unheilbaren Dammrissen; da aber wohl