Über einen Fall von nicht paroxysmaler Hämoglobinurie, perniciöser immanenter Zustand von Malaria-Infection : vorläufige Nachricht über den klinisch-synthetischen Begriff dieser Infection.

  • Baccelli, Guido, 1832-1916.
Date:
1892
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Credit: Über einen Fall von nicht paroxysmaler Hämoglobinurie, perniciöser immanenter Zustand von Malaria-Infection : vorläufige Nachricht über den klinisch-synthetischen Begriff dieser Infection. Source: Wellcome Collection.

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    zusetzen, wird der Kranke leicht von Ohnmächten befallen, ja er ist gezwungen, den Kopf sehr tief zu halten. Die Extremitäten sind kalt, die Temperatur unter normal, es ist Diarrhöe vorhanden, aber nicht sehr reichlich. Die Charaktere der Urinentleerungen bleiben unverändert. Es werden 20 ccm hämoglobinurischen Urin es in das Peritoneum eines Meerschweinchens und als Controlversuch einem zweiten Meerschweinchen 20 ccm vom Urine eines an Hemiplegia vulgaris Erkrankten injicirt. An den folgenden Tagen befinden sich beide Meerschweinchen in voll- kommenem Gesundheitszustande. Gegen Abend wird eine intravenöse Injection von 1 gr Chininum hydro- chloricum vorgenommen. Formel: Chininum hydrochloricum 1,0, Kochsalz 0,075, Wasser, lauwarm . . .10. Man verabreicht Cognac; in der Nacht werden wiederholt Injectionen von Karapheröl gemacht; man lässt methodisch Sauerstoff inhaliren. Die wiederholte Blutuntersuchung ergiebt in Bezug auf die Malaria-Hama- tozoen ein negatives Resultat. 25. November. Der Tag verläuft ungefähr unter denselben ernsten Erscheinungen. Um 2 Uhr Nachmittag wird eine zweite intravenöse Injection von 1 gr Chininum hydrochloricum vorgenommen. Die Inhalationen von Sauerstoffgas werden fortgesetzt. Gegen Abend hat sich das Allgemeinbefinden des Kranken etwas gebessert. 26. November. Nachts haben Erbrechen und Singultus in ihrer Intensität nachgelassen. In den Vormittagstunden des folgenden Tages versichert der Kranke, dass er sich wohler fühlt. Das Verhalten des Pulses hat sich gebessert, die gelbe Färbung der Haut vermindert. Der Kranke vermag einige Nahrung zu sich zu nehmen. Im Urine findet sich kein Eiweiss mehr, auch kein Hämoglobin. Es fehlt das Hämoglobin im Blutserum; der Prozentsatz von Hämoglobin im Blute erhält sich unverändert (Fleischl's Hämochromometer). Die Malariahämatozoen werden nicht angetroffen. 27. Novemb er. Die langsame aber progressive Besserung dauert fort. Die Blutuntersuchung ergiebt folgende Resultate. Rothe Blutkörperchen im Verhältnisse von ungefähr 2500000 per cmm, wenig Tendenz zur Bildung der Geldrollenformen, zahlreiche entfärbte rothe Blutkörperchen (Pon f ic k'sehe Schatten), Mikrocyten und Poikilocyten. Die farblosen Blutkörperchen erhalten sich in der Proportion von 1: 150; man sieht viele Leukocyten mit glänzenden Granulationen (Ehr lieh'sehe Eosinophyle). Mit dem Blute wurden Gelatine-, Agar- und Bouillonkulturen hergestellt, die jedoch steril blieben. Der Befund bleibt bezüglich der Malariahämatozoen negativ.