Über Combination von Tuberkulose und Carcinom der Mamma ... / vorgelegt von Walter Kallenberger.

Kallenberger, Walter, 1878-

Date:: 1902

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Credit: Über Combination von Tuberkulose und Carcinom der Mamma ... / vorgelegt von Walter Kallenberger. Source: Wellcome Collection.

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Combination von Tuberkulose und Carcinom in der Mamma berichten. Die eine Angabe macht der Amerikaner Wh artin24, die andern sind von fran¬ zösischer Seite25 veröffentlicht worden. Es ist hierbei bemerkenswert!!, dass auf der einen Seite die Mamma zu denjenigen Organen gehört, welche über¬ aus häufig von Carcinom ergriffen werden; auf der anderen Seite muss eine locale Tuberkulose der Mamma zu den selteneren Affectionen der Mamma gerechnet werden, so zwar, dass man lange Zeit die Brustdrüse für immun gegen Tuberkulose hielt. Mandry26 stellte im Jahre 1897 21 Fälle von sicher constatirter Brustdrüsentuberkulose zusammen, die er um 7 neue ein¬ schlägige Beobachtungen aus der v. Bruns’schen Klinik vermehrte. Nach einer mir zugänglichen neueren Notiz27 waren bis zum Jahre 1899 80 Fälle von Mammatuberkulose bekannt. Wenn wir uns die Frage vorlegen, wie wir hier die Combination der beiden Erkrankungen zu deuten haben, bezw. in welchen ätiologischen und chronologischen Zusammenhang sie gegen¬ seitig gebracht werden können, so läge bei der Häufigkeit des primären Mammacarcinoms der Gedanke gewiss nahe, dass die Tuberkulose sich auf dem Boden des Carcinoms entwickelt hat. Diese Möglichkeit erscheint jedoch wenig wahrscheinlich, weil im klinischen Krankheitsverlauf das Carcinom in den betreffenden Fällen so in den Hintergrund trat, dass es erst durch die histologische Untersuchung überhaupt gefunden wurde. Ich möchte übrigens hier noch hinzufügen, dass die Möglichkeit voll¬ ständig ausgeschlossen erscheint, dass sich etwa durch den Reiz der Carcinomzellen eine Art Fremdkörpertuberkulose entwickelt habe. Im All¬ gemeinen darf man sich gewiss der Meinung Baumgarten’s anschliessen, dass, wenn Carcinom solche Fremdkörpertuberkulose bedingen könnte, diese Combination in der Mamma, deren Carcinome ja das weitaus häufigste Unter¬ suchungsobject in pathologisch - anatomischen Laboratorien bilden, weit häufiger constatirt werden müsste, als es in der That der Fall ist. Es ist im hiesigen pathologischen Institut noch kein einziger Fall bekannt geworden, in dem trotz der mannigfaltigen Formen und mannigfaltigen Degenerations¬ zustände von Mammacarcinomen, die beobachtet worden sind, jemals sich haben „Fremdkörperriesenzellen“, wenigstens solche vom Langhans’- schen Typus, darin finden lassen. Weiterhin spricht gegen die Annahme einer Fremdkörpertuberkulose die ausgedehnte Verkäsung, welche zu nach aussen durchbrechenden tuberkulösen Geschwürsbildungen der Mamma führt, und endlich ist es ja auch in einem Theil der Fälle, so auch in dem unsrigen, gelungen, die specifischen Bac. nachzuweisen und damit jeden Zweifel an der echt tuber¬ kulösen Natur der betreffenden Erkrankungen zu beheben. Die zweite Möglichkeit, die nun zu erörtern wäre, bestünde darin, dass sich im Anschluss an eine primäre Tuberkulose der Mamma die car- cinomatöse Erkrankung entwickelt hätte, dass also vielleicht durch die