Volume 4

Handbuch der allgemeinen Therapie / von H. von Ziemssen.

Date:
1880-1884
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Handbuch der allgemeinen Therapie / von H. von Ziemssen. Source: Wellcome Collection.

    703/758 (page 689)
    seiner, die Uteruscontractionen lebhaft anregenden Wirkung. In der Tbat sind auch von verschiedenen Autoren günstige Resultate davon berichtet worden. So sah Makintosh eine heftige Blutung in der Nachgeburtsperiode durch Application des faradischen Stromes am Cervix uteri und auf das Abdomen sofort durch Contractionen des Uterus gehemmt werden. — Dixon Mann dagegen hat das Leiden durch Galvanisiren des Uterus (Ka im Uterus, An auf der Lende, 15 Minuten, 2 Mal wöchentlich, mit ziemlich starkem Strom) in den Pausen zwischen je 2 Menstruationen behandelt und geheilt. Unter den Veränderungen am Uterus selbst ist besonders die so häufige chronische Metritis ab und an zum Gegenstand elek- trotherapeutischer Versuche gemacht worden; hier sollten sich beson- ders die katalytischen und vasomotorischen Wirkungen des Stroms hülfreich erweisen. Beau und Tripier bedienen sich zu diesem Behuf des faradischen Stroms: Ersterer bringt eine feuchte Schwammelek- trode an das Orificium uteri, die andere Elektrode auf den Bauch; Tripier führt die eine Elektrode in den Uterus ein, die andere ge- theilt gleichzeitig in das Rectum und auf die vordere Bauchwand, oder er faradisirt (bei Jungfrauen) durchaus percutan vom Abdomen zum Kreuzbein. — Bartholow dagegen hat seinen Zweck mit dem galvanischen Strom erreicht: Anode (per speculum) am Os uteri, Ka auf dem Hypogastrium, 5—10 Minuten stabil, 2—3 Mal wöchentlich. — Dixon Mann führt die Ka in den Uterus ein, setzt die An auf die Lumbalgegend; ziemlich starker Strom, zum Schluss einige Unter- brechungen. Auch den Lageveränderungen des Uterus hat man durch elektrische Behandlung entgegenzuwirken versucht; und es ist dies Vorgehen auch gar nicht aussichtslos in den Fällen, wo dieselben wesentlich durch Erschlaffung der Uteruswandungen herbeigeführt sind und wo man hoffen kann, durch Anregung von Contractionen und Belebung des Tonus derselben die Lageveränderung wieder aus- zugleichen. In vielen anderen Fällen dagegen wird hierzu sehr wenig Aussicht sein. Die zu diesem Zwecke einzuschlagenden Verfahrungsweisen können sehr verschiedenartig sein. Schon von Simpson ist eine Art von elektrischem intrauterinem Pessarium gegen Lageveränderungen, ebenso wie gegen chronische Metritis empfohlen worden; und seit- dem sind von verschiedenen Beobachtern günstige Resultate der elek- trischen Behandlung sowohl bei Versionen wie bei Flexionen mit- Allgemeine Therapie. Bd. III. 44