Volume 2

Handbuch der allgemeinen Therapie / von H. von Ziemssen.

Date:
1880-1884
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Credit: Handbuch der allgemeinen Therapie / von H. von Ziemssen. Source: Wellcome Collection.

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    und dass die Kohlensäureausscheidung dadurch vermehrt wird, und Voit's Untersuchungen (Zeitschrift für Biologie, Bd. XIV, S. 59) haben zu demselben Resultate geführt. Auffallender auf den ersten Blick ist die Erfahrung Pflüger's, dass die Wärme ebenfalls die CO2 - Ausscheidung vermehrt; mit ihr ist jedoch ganz in Uebereinstimmung das Resultat von Marcet's Versuchen auf der Insel Teneriffa (Proceedings Royal Soc. March 1879). In an- schaulicher Weise hat Herzog Carl Theodor durch Versuche an der Katze gezeigt (Zeitschrift für Biologie, Bd. XIV, S. 51), dass bei längerer Dauer der Einflüsse durch die Winterkälte die Kohlen- säureausscheidung vermehrt wird, und dass der Stoffverbrauch im Sommer und im geheizten Zimmer geringer ist, als im Winter und im ungeheizten Zimmer, dass dieselbe Nahrungsmenge, welche im Winter nur gerade genügt, um das Körpergewicht zu erhalten, im Sommer zu bedeutender Gewichtszunahme führt. Die bisher geläufigen Ansichten sind zum Theil aus dem Ein- fluss verschiedener Jahreszeiten, zum Theil aus der Einwirkung de& Umzugs von kalten in heisse Klimate und umgekehrt, oder von Reisen, oder von der Verschiedenheit der Menschenstämme in ver- schiedenen Theilen der Erde gezogen; allein in allen diesen Fällen ist es nicht die Wärme allein, welche einwirkt, sondern es sind auch die anderen klimatischen Factoren und dazu die veränderte Lebensweise, und oft Malaria und unhygienische Verhältnisse, und in der Beurtheilung werden diese hinzukommenden Momente meist nicht gehörig gewürdigt. Hohe Wärme. So begegnet man fortwährend der Behauptung, dass es die Hitze von Ostindien ist, welche die vielfachen Störungen in der Leber, den Verdauungsorganen und der Blutbildung bei den dort lebenden Europäern erzeugt, allein man vergisst hierbei, dass die Feuchtigkeits-, Licht-, Wind- und Elektricitätsverbältnisse ebenso verschieden sind, und dass die Europäer durch zu reichlichen Ge- nuss stickstoffhaltiger Nahrung und geistiger Getränke und unpassende Kleidung sich schaden, und dass an vielen Orten Malaria herrscht. Die vermehrte Sterblichkeit unter den Kindern durch Brechdurchfall während dei Sommermonate in den gemässigten Zonen wird ebenfalls gewöhnlich durch die erhöhte Wärme allein erklärt, allein viele Kin- derdiarrhöen sind »nicht durch die directe Einwirkung der Hitze auf den Körper erzeugt, sondern durch die Veränderungen, welche die Hitze in der Milch, im Wasser und in den übrigen Nahrungsmitteln bewirkt. Wir haben viele Diarrhöen schwinden sehen, sobald die Milch stets in Eisbehältern gehalten und nur gekochtes Wasser ge-