Volume 7

Handbuch der allgemeinen Therapie / von H. von Ziemssen.

Date:: 1880-1884

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Credit: Handbuch der allgemeinen Therapie / von H. von Ziemssen. Source: Wellcome Collection.

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Daraus ergibt sich im Mittel eine Flüssigkeitsaufnahme in den Ge- tränken von = 4325,0 Grm. oder ungefähr 7 mal (6,8 bei 033,0 Grm. Flüssigkeit) soviel, als von dem Kranken in den vorausgegangenen Jahren innerhalb 24 Stunden getrunken wurde und in gleichen Zeiteinheiten vom Magen und Darm aus in den Kreislauf gelangte. Der Wassergehalt selbst berechnet sich im Mittel für Getränke =3718,8 Grm. für Speisen = 864,2 = oder eine Gesammtmenge von = 4583,0 Grm. Wasser, gegen = 1406,2 = = welche in den früher genossenen Speisen und Getränken enthalten war. Diese gesammte in den Getränken allein um das siebenfache ver- mehrte Flüssigkeitsmenge musste somit innerhalb 24 Stunden vom Herzen aus bewältigt werden, und den infolge der Einengung des Lun- genkreislaufes in seiner Capacität bedeutend reducirten Gefässapparat durchströmen. Unter solchen Umständen liegt immer die Frage nahe, ob eine der- artige Flüssigkeitsmenge auch wieder vollständig durch Haut und Nieren ausgeschieden wird und nicht theilweise, wenn auch anfangs nur in klein- sten Quantitäten, im Kreislauf zurückbleibt und die Stauung vermehrt. Untersuchungen über diese Verhältnisse liegen bis jetzt nicht vor. Un- regelmässigkeiten in der Urinsecretion kamen nach der Erinnerung des Kranken zu dieser Zeit bereits vor, indem die Quantitäten des Urins un- abhängig von der innerhalb 24 Stunden aufgenommenen Menge von Flüssig- keit sehr variirten, einmal wenig und dunkel gefärbter Urin, ein zweites Mal eine grössere Menge wasserhellen Harns entleert wurde. War den Tag über mehr wie gewöhnlich getrunken worden, so war die die Nacht über entleerte Urinmenge allerdings immer eine reichlichere, entsprach aber doch nie vollständig der genossenen Flüssigkeit, und am zweiten oder dritten Tage später, wenn die Flüssigkeitsaufnahme normal oder selbst geringer war, konnte wieder eine grössere, mitunter auffallend grosse Menge entleert werden. Als der Kranke im Jahre 1863 in die ärztliche Praxis eintrat, war er vollkommen im Stande, den Anstrengungen derselben sich zu unter- ziehen, und weder stundenlange Bewegungen in den Strassen, noch oftmaliges Ersteigen von 2 bis 3 und 4 Treppen hinter einander hatten ausser einer Steigerung in der Athemfrequenz und vermehrter Ilerzbe- wegung keine weiteren Erscheinungen verursacht. Erst mehrere Jahre später gesellten sich allmählich immer neue der oben ausführlich ge- schilderten Symptome der Circulationsstörung hinzu und erschwerten die Ausübung der unterdessen nicht unbedeutend angewachsenen Praxis. Dazu kam jetzt auch noch, dass eine merkliche Fettbildung stattfand, der Kör- perumfang sich bedeutend vergrösserte, von 92 Cm. auf 126 Cm. stieg und das Gewicht von ca. 55 Kilo auf 78 Kilo sich erhöhte. Mit dieser überall hervortretenden Fettanhäufung war es natürlich auch zu einer nicht unbedeutenden Fettanlagerung am Herzen gekommen. Wie bereits erwähnt, war Anlage zu Fettleibigkeit fast bei allen Gliedern der Familie vorhanden.