Volume 2

Handbuch der allgemeinen Therapie / von H. von Ziemssen.

Date:
1880-1884
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Credit: Handbuch der allgemeinen Therapie / von H. von Ziemssen. Source: Wellcome Collection.

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    erworben, und ihre Werke sind voll von Winken über die hygie- nische Behandlung im täglichen Leben. II. Die Wärme der Atmosphäre. Die Wärme der Luft verdient in unserer Betrachtung die nächste Stelle nach der Zusammensetzung derselben, theils weil sie einen mächtigen Einfluss auf den Organismus ausübt, theils weil sie zum grossen Theil die anderen klimatischen Faktoren beherrscht. Erwärmung der Atmosphäre. Die Hauptquelle der Wärme, sowohl in der Erdoberfläche als in der sie umgebenden Atmosphäre, ist die Sonne, während die Wärmemengen, welche vom Mond, von den Sternen und von dem Inneren der Erde herrühren, verhältnissmässig klein sind. Die Erwärmung der Atmosphäre geschieht a) durch directe Strahlung von der Sonne, b) durch Ausstrahlung, meist Rückstrah- lung von der Erde, c) durch Leitung von der Erde, d) durch Strö- mungen. mrecte „Strahlung, a) Die directe Strahlung liefert nur einen klei- neren Theil der Wärme, indem die-Luft für die Sonnenstrahlen dia- therman ist, d. h. ihre Wärme durch sich hindurchdringen lässt und nur vermöge des Wasserdunstes (Tyndall) einen Theil derselben auf dem Wege bindet, welcher Theil in den oberen wasserarmen Schichten geringer, in den tieferen, an Wasserdampf reicheren, grösser ist. Die Menge der so zurückgehaltenen Wärme ist wech- selnd nach den Verhältnissen des Wasserdunstes. Die Wärmestrah- len werden nicht durch den Wind gelenkt. Rückstrahlung. b) Die Ausstrah 1 ung, meist Rückstrahlung von der Erdoberfläche wird beeinflusst durch die Natur der festen und flüssigen Oberfläche. Ein Theil der auf dem Durchgange nicht absorbirten Strahlenwärme, wechselnd nach der Beschaffenheit der getroffenen Fläche, wird sogleich zurückgeworfen und gelangt so wieder in die Atmosphäre und in den Weltenraum; ein anderer Theil wird absorbirt, längere oder kürzere Zeit im Boden zurück- gehalten und dann wieder (wenigstens der grössere Theil davon) in die Luft ausgestrahlt. Diese weniger heissen Strahlen werden von der Atmosphäre mehr oder weniger vollständig absorbirt und zwar hauptsächlich in den dichteren, an Wassergas reicheren unteren Schichten. Wir werden später auf den Einfluss zurückkommen, den die Natur der flüssigen oder festen Erdoberfläche auf die Absorption und Rückstrahlung der Wärme ausübt. Leitung, c) Die Erde tiberträgt einen Theil der Wärme, den sie aufgenommen hat, als wärmerer Körper durch Fortleitung auf die