Volume 3

Handbuch der allgemeinen Therapie / von H. von Ziemssen.

Date:
1880-1884
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Credit: Handbuch der allgemeinen Therapie / von H. von Ziemssen. Source: Wellcome Collection.

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    späteren griecbisclieu Aerzte (Galen und Antyllus) eine Stelle, Are- taeus empfahl ausser anderen körperlichen üebungen gegen chro- nischen Kopfschmerz auch das Werfen mit den Sprungträgern. 3. Das Ringen [rcalrj). Laut mythischer Kunde soll die nälai- aroa, Tochter des Hermes, die -/calri erfunden haben. Die homeri- schen Helden vollführten den Eingkampf mit dem Perizoma um- gürtet und ohne Einölung des Körpers. In der 15. Olympiade fiel der Gürtel fort und der Körper der Ringenden wurde eingeölt und mit dem Staube der Palästra bestreut. Das Einölen besorgte ein eigens zu diesem Zweck angestellter Gehilfe, der Aleiptes. Gleich- zeitig wurden die abfallenden Epidermisschuppen mit dem Striegel: der Stlengis {^vaxqa, strigilis) abgekratzt, um die Körperoberfläche glatt und geschmeidig zu erhalten. Bestimmte Gesetze regelten den Ringkampf in den für erlaubt und schön gehaltenen Bewegungen. Bei dem Ringkampf im Stehen {ftäXr] ogd-^) erhob sich der gewor- fene Gegner und der Kampf begann von Neuem. Wer 3 Mal ge- worfen wurde, war besiegt. Bei dem wälzenden Ringen (aXhö)]aig) kämpften die Ringer am Boden liegend fort, bis einer von ihnen sich für besiegt erklärte. Letztere Kampfesart kam jedoch in Olympia nicht allein zur Ausführung, sondern bildete nur einen Theil des Pankration. Auch in diätetischer Beziehung wurde ein gemässigtes Ringen von den Aerzten der späteren Zeit, wie Antyllus, empfohlen, besonders gegen Fettleibigkeit. 4. Das Diskoswerfen {dioxoßoXLa). Der Diskos war eine Scheibe von Erz ohne Handgriff und von erheblichem Gewicht. Er wurde von einem erhöhten Standpunkt aus mit der rechten Hand in die Luft geworfen und die Stelle angemerkt, an welcher derselbe zum ersten Male wieder den Boden berührte. Wer seinen Diskos am Weitesten geworfen hatte, blieb Sieger. Nach einem bestimmten Ziel wurde mit dem Diskos nicht geworfen. Auch in dieser Kampfesart wurden enorme Leistungen erreicht; so soll der Krotoniate Phayllus den Diskos 95 Fuss weit geworfen haben. 5. Das Wurfspiesswerfen {ayJvviov). Es handelte sich hier darum, mit dem Wurfspiess ein bestimmtes Ziel zu treffen, eine Vorübung für den Krieg und für die Jagd. Diese Uebung begünstigte besonders die Kraft und Trefffähigkeit des rechten Armes, schärfte das Augenmaass und verlieh dem ganzen Körper eine schöne edle Haltung. 6. Der Fünfkampf {rckvrad-lov) umfasste die 5 bisher bespro- chenen gymnastischen üebungen. Der Zweck dieser Zusammen- fassung lag darin, dass der Körper nicht für eine besondere Kampfes- art ausgebildet werden sollte, sondern möglichst vielseitig, so dass