Volume 3

Handbuch der allgemeinen Therapie / von H. von Ziemssen.

Date:: 1880-1884

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Credit: Handbuch der allgemeinen Therapie / von H. von Ziemssen. Source: Wellcome Collection.

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Stirngiirtel im kmdlichen Alter, etwa zwischen dem 6. und 12. Jahre consequent angewandt, so ist es wohl zu erwarten, dass derselbe den Ausgleich bewirkt, d. h, wenn auch nicht die genaue Mittel- stellung der Nase herbeiführt, so doch eine merkliche Verringerung der Krümmung. Auf alle Fälle gehört längere Zeit dazu, um mit dieser Methode erhebliche Erfolge zu erzielen. Noch schwieriger ist es, die schiefgestellte Nasenscheide- wand gerade zu richten. Man beobachtet es nicht selten, dass die- selbe eine so starke Ausbuchtung nach der einen Seite bildet, dass sie sich an die Nasenmuscheln anlegt und dadurch die Durchgängig- keit der betreffenden Nasenhälfte für Flüssigkeiten und selbst für Luft aufhebt. Ja es kommt vor, dass die Nasenscheidewand durch eine doppelte Biegung beide Nasenhöhlen in gleicher Weise verengt oder selbst verschliesst. Die dadurch veranlassten Beschwerden sind sehr bedeutende. In dem hinter dem Abschluss gelegenen Theil der Nasenhöhle bildet sich ein todter Eaum, in welchem der Schleim stagnirt und deshalb leicht in übelriechende Zersetzung übergeht, wodurch sowohl der Patient selbst als seine Umgebung sehr belästigt wird. Irrigationen mit lauwarmem Wasser von den Nasenlöchern oder den Choanen her beseitigen zwar den angesammelten Schleim, sind aber nicht ausreichend, um die Wiederansammlung desselben zu hindern. Ausserdem ist die Sprache durch die Behinderung der Luftcirculation in der Nase leicht näselnd und die Nase nimmt eine kurze breite Form an, welche dem Gesicht durchaus nicht zur Zierde gereicht. Auch die Athmung wird durch den Verschluss des einen und in noch höherem Grade der beiden Nasenlöcher stark behindert. Die Patienten sind gezwungen, mit offenem Munde zu schlafen und werden nicht selten von heftigen asthmatischen Anfällen befallen. Es liegt daher die dringende Indication vor, dieses lästige Uebel zu beseitigen, und zwar gibt es hierzu zwei Methoden, nämlich die E x - cision und die gewaltsame Rückbiegung. Direct mit dem Messer von dem äusseren Nasenloch aus, wie Roser^) vorschlug, kommt man an die verbogene SteUe nur dann heran, wenn dieselbe sehr weit nach vorne liegt. Bei einigermaasen tiefer Lage ist der Zugang viel zu sehr behindert, um mit Messer imd Pincette operativ vorgehen zu können. Aus diesem Grunde wurde von Blandin2) und Rupprecht^) eine besondere Excisionszange construirt, welche im Schloss zerleg- 1) Roser, Handbuch der anatomischen Chirurgie. Tübingen 1875. 2) Blandin, Compendium de Chirurgie. T. HI. p. 33. 3) Rupprecht, Wiener med. Wochenschr. 1868. S. 1157.