Zur pathologischen Anatomie des Cretinismus / von Herm. Eulenberg und Ferd. Marfels.

  • Eulenberg, Hermann, 1814-1902.
Date:
1857
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Zur pathologischen Anatomie des Cretinismus / von Herm. Eulenberg und Ferd. Marfels. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    16/60 (page 10)
    den mittlem vorschmolzen. Das foramen ovale, condyloifl. ant. und foram. auditor. sehr gross, das For. rot. klein. Oberkiefer-, Nasen- und Jochbeine stark entwickelt. Am Gehirn fiel die geringe Anzahl und die Unvoll- kommenheit der Windungen, die geringe Tiefe der Ge- hirnfurchon und die Dünnheit der Geruchsnerven auf. Die Grosshirnhemisphären sehr verkürzt, so dass das kleine Gehirn von obenher nicht ganz durch das grosse Gehirn gedeckt wurde. Das kleine Gehirn im Vergleiche mit dem grossen ansehnlich. Am grossen Gehirn war die rechte Hemisphäre grösser, am kleinen dagegen, die linke. Der Pons Varolii schmal. Die Med. oblong, ver- hältnissmässig dick. Die Seitenventrikel durch Serum zu einer nach oben drängenden Höhle ausgedehnt, wodurch die Gehirnschicht nach vorn so verdünnt war, dass sie in der Gegend der Kranznaht nur als ein dünnes durch- scheinendes Häutchen sich darstellte. Das Corp. striat. und der Thalamus nicht auf normale Weise gewölbt. Yrolik sprach seine Ansicht dahin aus, dass es keine bestimmte, den Cretinen eigene Schädelform, son- dern nur verschieden gestaltete Cretinenschädel gebe. Die Grösse des for. oval, und condyloid. ant. deute auf entsprechende Grösse des Ram. tert. trigem. und des N. hypogloss. hin. Dies stehe im Einklänge mit der stär- kern Entwicklung des Unterkiefers und der Zunge bei Cretinen. Virchow richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf die Nähte und hat die Abhängigkeit der Schädel- inissbildung von der pathologischen Bescliaffenhoit der Nähte 'zuerst systematisch bearbeitet und die Haupt- formen in eine bestimmte Nomonclatur gebracht. „Indem man weiss, sagt derselbe.'), dass die Nahtsubstanz selbst das Material der Ossification, das Stroma für die Abla- gerung der Kalksalze-darbietet, ist es leicht einzusehen. ') Gesammelte AbhüiKlluiigcii, 2. lU. S. S91. Frmikf. 185G.