Ueber Feuerbestattung : Vortrag gehalten am Abende des 13. Februars 1890, in Verbindung mit Experimenten und unter Vorweisung von kolorierten Bildern, im Naturwissenscaftlichen Vereine zu Mülhausen im Elsasse / von Friedrich Goppelsrœder.

  • Goppelsröder, Friedrich.
Date:
1890
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Credit: Ueber Feuerbestattung : Vortrag gehalten am Abende des 13. Februars 1890, in Verbindung mit Experimenten und unter Vorweisung von kolorierten Bildern, im Naturwissenscaftlichen Vereine zu Mülhausen im Elsasse / von Friedrich Goppelsrœder. Source: Wellcome Collection.

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    den Leichnam in 1), worauf die Verbrennungsgase, wie die Pfeile es an¬ deuten, nach der Abzugsöffnung E ziehen, von wo aus sie, ehe sie das Kamin erreichen, noch total verbrannt werden können. Der Leichnam ge¬ langt auf dem Rollwagen F vor die Ofenthüre G, nach deren Oeffncn er direct auf den Rost in den Verbrennungsraum geschoben wird. Dieser erste wirklich in Paris zur praktischen Verwendung gekommene Feuerbestattungsapparat war eine Copie des in Italien schon zehn Jahre bekannten Systems des Professors Gorini. Da er keine ununterbrochene Thätigkeit gestattete, so construirto Herr D1' Chassaing in Verbindung mit dessen Erbauern, den Fabrikanten ausgezeichneter Oefen aller Art, den Herren Toisoul etFradet, einen neuen Ofen durch Vereinigung der Systeme Gorini und Siemens, dessen den Längsschnitt darstellende Zeichnung Fig. 2 ich jener interessanten Schrift von Georges Salomon «La Cremation en France 1707—1880» (Publications de la Societe de Cremation), Paris 1800, E. Den tu, Editefir, ebenfalls nach meinem Vortrage erst einem Auf¬ sätze «über die neueste Entwicklung der Feuerbestattung in Paris von Professor Duponckel-Gaultron im Märzheft N° III Jahrgang 1890 des Jour¬ nals «Phoenix», Blätter für Cultur, Fortschritt,. Bestattungsreform, Zulass¬ ung der Feuerbestattung» entnommen habe. Bei diesem Apparate erzeugt man in dem im Kellergeschosse aufgestellten Gaserzeuger A mit Thiiren B durch unvollkommene Verbrennung von durch den Trichter C eingeschüt- teten Coaks Kohlenoxydgas, welches am Eingang in den Verbrennungs¬ raum G mit Hilfe besonderer Brenner im Gasverbrennungsapparat F an¬ gezündet wird, wodurch eine sehr hohe Temperatur entsteht. Das aus dem Verbrennungsraum ausströmende Gas dient alsdann aber zum Erhitzen der reinen mittelst eines Wärmeregenerators E dem Verbrennungsraum je wie¬ der zugeführten Luft. D ist eine Ocffuung zum Schüren der Coaks, H ist die Thüre des Verbrennungsraumes, I ist die Rauchabführung. Die in die Atmosphäre durch’s Kamin entströmenden Gase passiren zuerst noch einen Gasverbrennungsofen, four ä reverbere. Der Sarg oder die den Leichnam tragende Metallplatte wird auf zwei bewegliche und eine Art Gabel bildende am vorderen Theile eines massiven auf eingemauerten Schienen laufenden Rollwagens angebrachte Arme gesetzt. Am hinteren Theile des Rollwagens ist ein sehr schweres Gegengewicht. Die Leiche wird nun auf den gabel¬ förmigen Armen in das Innere des Verbrennungsraumes geschoben, worauf die Arme nach abwärts in zwei im Boden befindliche Furchen gesenkt und hernach aus dem Ofen zurückgezogen werden. Nach der Cremation wer¬ den die Arme zum Herausziehen der Knochenreste wiederum eingeführt. Seit dem 5. August 1889 , wo der Apparat in Thätigkeit gesetzt wurde, sind die Mehrzahl der Nischen in den als Columbarium dienenden unter¬ irdischen Räumen des Feuerbestattungsgebäudes bereits mit Urnen besetzt.